Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation, Note: noch keine, Johann Wolfgang Goethe-Universitä t Frankfurt am Main (Institut fü r Psychologie), Veranstaltung: Soziale Konflikte in Organisationen, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Auffassung darü ber, was unter Konflikten verstanden wird, verhä lt es sich ä hnlich wie mit den meisten psychologischen Konstrukten: Es finden sich wenig eindeutige Aussagen, darunter zahlreiche mehr oder weniger spezifische Konfliktdefinitionen, die erst entsprechend systematisiert und zusammengefasst werden mü ssen.
Die Vieldeutigkeit in bezug auf die Definition des Konfliktbegriffs hä ngt mö glicherweise damit zusammen, dass bei der Betrachtung von Konflikten unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt bzw. verschiedene Teilaspekte herausgestellt werden. So werden als Konflikt sowohl die dem Konflikt vorangehenden Bedingungen (z. B. knappe Ressourcen, Meinungsverschiedenheiten), die gefü hlsmä ß igen Zustä nde der beteiligten Personen (z. B. Stress, Spannung, Feindseligkeit), ihre kognitiven Zustä nde, d. h. ihre Wahrnehmung des Konfliktes sowie das konflikthafte Verhalten an sich bezeichnet.
Die Tatsache, ob eine enge oder weite Konfliktdefinition vorgenommen wird, ist mit verschiedenen Problemen verbunden, nä mlich einer mangelnden Spezifitä t auf der einen und einer extremen Eingeschrä nktheit auf der anderen Seite. Berkel (1987) versucht daher, den kleinsten gemeinsamen Nenner unterschiedlicher Konfliktdefinitionen zusammenzufassen. Er geht davon aus, dass von Konflikten dann und nur dann gesprochen werden soll, "wenn (mindestens, meist aber auch nicht mehr als) zwei Inhalte oder Elemente in einer Beziehung stehen, die durch gleichzeitige Gegensä tzlichkeit und/oder Unvereinbarkeit/Unverträ glichkeit gekennzeichnet ist." Unter Konflikt wird eine bestimmte Relation zwischen Inhalten und Elementen und nicht etwa der Zustand oder die Eigenheit dieser Elemente oder Inhalte.