Als Schopenhauer seine Aphorismen zur Lebensweisheit schrieb, herrschte im 19. Jahrhundert bereits ein hektischer Fortschrittsglaube. Doch statt sich dem Zeitgeist anzupassen, statt endloser Jagd nach Erfolg, plä diert er fü r innere Freiheit: "Denn was einer fü r sich selbst ist, was ihn in die Einsamkeit begleitet und was keiner ihm geben, oder nehmen kann, ist offenbar fü r ihn wesentlicher, als alles, was er besitzen, oder auch, was er in den Augen anderer sein mag." (Zitat S. 10 in diesem Buch.) Besonders einprä gsam ist sein Rat, sich weniger um fremde Meinungen zu kü mmern. In einer Welt voller Lä rm und Oberflä chlichkeit wirken seine Worte wie eine erfrischende Provokation - und klingen heute, im Zeitalter von Social Media und Burnout-Kultur, geradezu prophetisch.
Erstmals erschienen in "Parerga und Paralipomena - kleine philosophische Schriften" 1851. Hier frisch aufgelegt als Taschenbuch-Neuausgabe in gut lesbarer Schriftgrö ß e.
Arthur Schopenhauer.
Aphorismen zur Lebensweisheit.
Mit einer Einfü hrung von Alfred Alexander Fiedler.
Erstdruck in: Parerga und Paralipomena, kleine philosophische Schriften, erster Band, Verlag A. W. Hayn, Berlin 1851.
Durchgesehener Neusatz, der Text dieser Ausgabe folgt:
Volksverb. d. Bü cherfreunde. Wegweiser-Verlag, Hrsg. v. Alfred Alexander Fiedler, Berlin 1923.
Vollstä ndige Neuausgabe, Gö ttingen 2025.
Die Rechtschreibung wurde beibehalten, offensichtliche Druckfehler wurden korrigiert.
LIWI Literatur- und Wissenschaftsverlag