Begga Hölz-Lindau weist nach, dass mithilfe des haptischen Ansatzes der von Heinz Deuser entwickelten Arbeit am Tonfeld eine Affektregulierung bei Kindern mit ADHS-Symptomatik erreicht wird. Sie zeigt so den positiven Nutzen dieses Behandlungsansatzes für die PatientInnen. Interdisziplinär beschreibt Hölz-Lindau die Entstehung der Methode Arbeit am Tonfeld und zeigt die Wirksamkeit bei Kindern mit ADHS anhand ihrer klinischen Studie. Sie stellt die signifikanten Verbesserungen der Affektregulierung in Bezug auf ihre pädagogische und psychotherapeutische Relevanz dar und arbeitet didaktische Vermittlungswege sowie erste konkrete Einsatzmöglichkeiten in der Praxis heraus.
Inhaltsverzeichnis
Danksagung
1 Einleitung
2 Rekonstruktion der Entstehung der »Arbeit am Tonfeld« nach Deuser
Versuch mit Erweiterungen
2.1 Das Setting
2.2 Annahmen zur Wirkweise der »Arbeit am Tonfeld«
2.3 Zu vermutende Urspru nge: Rilkes Lyrik und das »Gefu hrte Zeichnen« nach Maria Hippius
2.3.1 Vermuteter erster Ursprung: Deusers vorsprachliche Erfahrung während des Rezipierens von Rilkes Lyrik
2.3.2 Vermuteter zweiter Ursprung: »Gefu hrtes Zeichnen«
2.4 Erweiterter Exkurs: Versuch einer Modellgenerierung zur F.rderung der vorsprachlichen Entwicklung
2.4.1 Förderung der Leiblichkeit beginnend auf Ebene der Haptik
2.4.2 Haptik: erster vorsprachlicher Ausdrucksmodus ein dialektisches Spannungsfeld von Beru hren und Loslassen
2.4.3 Bild und Symbol: zweiter vorsprachlicher Ausdrucksmodus
2.4.4 Narration: dritter Ausdrucksmodus
2.4.5 Zusammenfassung
2.5 Deusers wichtigste Erkenntnis- und Vorgehenswege
2.5.1 Vom »Gefu hrten Zeichnen« zur »Arbeit am Tonfeld« Deusers Quintessenz
2.5.2 Deusers Erkenntnisse zum Material Ton und erste Schritte aus heutiger Perspektive
2.5.3 Deusers Erkenntnisse durch die Versuchsanordnung des Tastaktes
2.5.4 Deusers Erkenntnisse zur Rolle der begleitenden Beziehungsgestaltung aus heutiger Perspektive
2.5.5 Der Name »Arbeit am Tonfeld«
2.5.6 Deusers Vernetzung der kunsttherapeutischen Methode mit dem Fachbereich der Sozialen Arbeit
3 Reflektierende und erweiternde Erarbeitungen zu Deusers Denkansätzen
3.1 Beziehungsgestaltungskonzepte und ihre Bedeutung fu r die Entwicklung der »Arbeit am Tonfeld«
3.1.1 Viktor von Weizsäcker, Wilhelm Dilthey: medizinische Anthropologie und Hermeneutik ein neuer Ansatz zum Wandel der Arzt-Patienten-Beziehung
3.1.2 Hermann Nohl, Wilhelm Dilthey: der »Pädagogische Bezug« und Hermeneutik ein neuer Ansatz zum Wandel der Pädagogen-Kind-Beziehung
3.1.3 Die »Arbeit am Tonfeld« eine Entwicklungsförderung, die als Synthese der veränderten Beziehungsgestaltungskonzepte aus Medizin und Pädagogik verstanden werden kann
3.1.4 Ludwig Liegle, Heinz Deuser: Beziehungspädagogik und vorsprachliche Entwicklungsförderung eine mögliche Verbindung
3.2 Aspekte ausgewählter philosophischer Ansätze fu r ein Verständnis der haptischen Beziehungsgestaltung in der »Arbeit am Tonfeld«
3.2.1 Hermeneutische Ausfu hrungen, die auf einen haptischen Ursprung sozialer Beziehungsgestaltung verweisen: von der Kulturanthropologischen Hermeneutik zur Phänomenologischen Anthropologie
3.2.2 Die Phänomenologie als Zugang zur haptischen Beziehungsgestaltung und deren Operationalisierung
3.3 Weitere Konzepte aus Physiologie, Psychosomatik, Kognitionspsychologie und Psychoanalyse zum Grundverständnis haptischer und sozialer Beziehungsgestaltung
3.3.1 Die ineinandergreifenden Wirkfaktoren des Gestaltkreises (Psychosomatik), des Reafferenzprinzips (Physiologie) und der Sensomotorik (Kognitionspsychologie)
3.3.2 Winnicott: »Primitive Gefu hlsentwicklung« und Analogien zur haptischen Beziehungsgestaltung
3.4 Zum Verständnis der haptischen Beziehungsgestaltung: Bewegung und Wahrnehmung zusammengefasst im Modell des Gestaltkreises
3.4.1 Gestaltkreis: gegenseitiges Verwobensein der Bewegung und Wahrnehmung
3.4.2 Gestaltkreis: Tendenz zur Wandlung der Bewegung durch die Krise
3.4.3 Gestaltkreis: gegenseitige Verborgenheit der Bewegung und Wahrnehmung
3.5 Erweiterter Blick auf die »Arbeit am Tonfeld«: kulturelle und ästhetische Bildung
3.5.1 Pädagogisch-kulturelle Bildungsförderung der Sinne im »Resonanzfeld« (Fuchs, Rosa) des Tonfeld-Settings
3.5.2 Die »Arbeit am Tonfeld« unter dem Blickwinkel des Konzepts der »ästhetischen Bildungsprozesse« nach Gerd Schäfer
3.6 Zusammenfassende Thesen zur »Arbeit am Tonfeld«
4 Theoretische Grundlagen zur Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
Mehrperspektivische Betrachtung, Kritik und ein neuer Behandlungsansatz mit klinischem Anwendungsbeispiel
4.1 ADHS aus pädagogischer Perspektive oder die schwierige Rolle der Pädagogik im Kontext der Problematik
4.2 ADHS aus klinischer Perspektive
4.2.1 Geschichtliches
4.2.2 Leitsymptome, Klassifikation und Diagnostik
4.2.3 Epidemiologie, Prävalenz
4.2.4 Komorbide Störungen
4.2.5 Verlauf
4.2.6 Ätiologiefaktoren
4.2.7 Diskussionen zur Medikation
4.2.8 Kritische Gesamteinschätzung des Phänomens ADHS
4.2.9 Behandlungsansätze, Kritik und ein neuer vorsprachlicher Therapieansatz
4.3 ADHS aus der Perspektive der Psychodynamik und Sinnesentwicklung
4.3.1 Containmentstörung, sensorische Wahrnehmungsstörung und vorsprachliche Entwicklung
4.3.2 Triangulierungsstörung
4.3.3 Traumatische Erfahrungen und emotionale Belastungen
4.4 ADHS aus der Perspektive der Haptik
4.4.1 Die Vermeidung von Beziehung auf Ebene der Haptik
4.4.2 Die Weltwahrnehmung aus vorsprachlich-haptischer Perspektive
4.4.3 Das Modell eines haptischen Abwehrmechanismus
4.5 Klinische Fallstudie
4.5.1 Die ersten beiden Treffen
4.5.2 Die erste Tonfeldstunde
4.5.3 Die sechste Tonfeldstunde
4.5.4 Zusammenfassende Schlussfolgerungen und kurzer Überblick nachfolgender Stunden
4.5.5 Nachbesprechung mit den Eltern
4.5.6 Resu mee der klinischen Fallstudie
5 Fragestellung und Hypothesen
6 Methodik
6.1 Vorstudie zur Machbarkeit
6.2 Eingesetzte klinisch etablierte Testverfahren
6.2.1 Diagnostiksystem fu r psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter nach ICD-10 und DSM-IV (DISYPS):
Fremdbefragungsbogen hyperkinetische Störung (FBB-HKS) und Fremdbefragungsbogen Störung des Sozialverhaltens (FBB-SSV)
6.2.2 Fremdbefragungsbogen zu Stärken und Schwächen (SDQ)
6.3 Die Entwicklung des Auswertungsrasters »Arbeit am Tonfeld«
6.3.1 Die Konzepte zur Grundstruktur des Auswertungsrasters
6.3.2 Operationalisierte Phänomene mit Konzepten die Phänomenologien
6.3.3 Struktureller Aufbau und Auswertung des quantitativen Tonfeld-Manuals
6.4 Auswahl der Stichprobe
6.5 Studiendesign
6.6 Durchfu hrung der Studie
6.7 Statistische Methoden
6.7.1 Statistische Verfahren zur Berechnung der Intraklassenkorrelation
6.7.2 Statistische Verfahren zur Überpru fung der Hypothese 1
6.7.3 Statistische Verfahren zur Überpru fung der Hypothese 2
6.7.4 Statistische Verfahren zur Überpru fung der Hypothese 3
7 Statistische Ergebnisse
7.1 Die Ergebnisse der Intraklassenkorrelation (ICC)
7.2 Ergebnisse der Untersuchungen zur Hypothese 1
7.3 Ergebnisse der Untersuchungen zur Hypothese 2
7.3.1 Tonfeldvariablen
7.3.2 Fremdbefragungsbogen Stärken und Schwächen Elternbewertungen Hyperaktivität
7.3.3 Fremdbefragungsbogen Störung des Sozialverhaltens Elternbewertungen
7.3.4 Fremdbefragungsbogen hyperkinetische Störung Elternbewertungen
7.4 Ergebnisse der Untersuchungen zur Hypothese 3
7.4.1 Korrelative Zusammenhänge der Tonfeldvariablen untereinander
7.4.2 Korrelative Zusammenhänge zwischen den Tonfeldvariablen und den Variablen der externen Instrumente
8 Diskussion
8.1 Diskussion der Ergebnisse der Intraklassenkorrelation
8.2 Diskussion der Ergebnisse zur Hypothese 1
8.3 Diskussion der Ergebnisse zur Hypothese 2
8.4 Diskussion der Ergebnisse zur Hypothese 3
8.5 Limitationen der klinischen Studie
8.6 Diskussion zur klinischen Fallstudie
8.7 Diskussion zur möglichen pädagogischen Relevanz aller Ergebnisse
9 Zusammenfassung
10 Literatur
11 Tabellen und Abbildungen
Anhang
Auswertungsraster »Arbeit am Tonfeld«