Daß Menschen unterschiedliche Gegenstände ihrer Realität zu Klassen zusammenfassen
und ihnen eine gemeinsame Bedeutung zusprechen, ist fraglos. Die Frage
aber nach den Gründen dieser Fähigkeit, phänomenal Verschiedenes als identisch
ansehen zu können, gehört zu den ältesten Fragestellungen der Philosophie.
In seinem Werk entwickelt Ernst Cassirer eine Theorie der Konstitution
bedeutungsvoller Realität, in der unterschiedliche Objekte in Rekurs auf
ihre Bedeutung zu einander in Beziehung stehen. Aber nicht nur die Gegenstände
sondern auch die Symbole der Sprache sind bedeutungsvoll und lassen sich
auf Objekte beziehen. Im Zentrum der Analyse des Verhältnisses von Sprache,
Objekt und Bedeutung steht die Leistung des Begriffs. Dieser wird von Cassirer
in Anlehnung an Kant nicht abbildtheoretisch konzipiert, sondern als eine
an die Sprache gebundene realitätskonstitutive Funktion verstanden, die
sowohl der Bedeutung der Objekte als auch der Bedeutung der Sprache zugrunde
liegt. Inhalt der hier vorgestellten Monographie ist die detaillierte Darstellung
dieser Begriffstheorie Ernst Cassirers.