»Nicht alles, was man mit eigenen Augen zu sehen glaubt, ist auch wirklich wahr.«
Nachdem sich Evi Pflaum von ihrem Ex-Freund getrennt hat, ist sie wieder in ihr Heimatdorf Schweinsbrunn und tritt ihren neuen Job als Staatsanwältin an. Gleich am ersten Tag läuft alles anders wie erwartet. Erst weiß sie nicht, wie sie dorthin kommen soll, dann nimmt sie Peter mit, der sich ständig misogyn und sexistisch äußert und zuletzt gibt es auch schon bald eine Leiche. Und es bleibt nicht nur bei einer. Außerdem machen es ihr einige neuen Kolleg*innen nicht gerade leicht. Doch sie bleibt sich selbst und ihrem Sinn für Gerechtigkeit treu. Ein einziger Lichtblick in diesem familiären und beruflichen Schlamassel scheint der grünäugige Gerichtsmediziner Dr. Rosenbeet.
Obwohl ich selbst gebürtig aus Franken bin, fühle ich mich der dort nicht wirklich daheim und meide Vieles, was damit zu tun hat, u.a. auch Franken-Krimis. Als mich Carina Herr angefragt hat, ihren Debütroman zu lesen, war ich dementsprechend skeptisch, aber auch neugierig, mir mal ein eigenes Bild davon zu machen und so las ich ganz untypisch für mich meinen ersten Franken-Krimi.
Und wirklich, der Krimi ist nicht nur nicht schlecht, sondern hat mich wirklich gut unterhalten! Besonders überzeugt er durch die schöne, gemäß dem Genre erwartend, gar nicht zu simple Sprache, etlichen humorvollen Szenen und dem Plot!
Dabei wird die oft derbe fränkische Lebensart gut abgebildet und aktuelle gesellschaftliche Themen finden Erwähnung.
Wer zudem in Bamberg wohnt oder sich dort etwas auskennt, wird in diesem Krimi, obwohl die Autorin sowohl die Stadt als auch geschilderte Örtlichkeiten nicht beim Namen nennt, sondern fiktionalisiert, auf einiges Bekanntes stoßen.
Es hat sich also gezeigt, dass es sich lohnt, den eigenen Horizont mal zu öffnen und sich an neue Genres zu wagen, die außerhalb des persönlichen Gewohnten liegen.