Und wieder ein Thriller, der den Leser das Fürchten lehrt und man nicht begreift, wie tief das Böse in der menschlichen Seele sitzen kann. Ein 16jähriger Schüler wird in einer stillgelegten U-Bahnstation gefunden, mit einem Schraubenzieher erstochen. Schnell wird ein Verdächtiger ausgemacht, ein Mitschüler, der sich mit dem Toten geprügelt hat wegen irgendwelcher Schulden. Aber dieser Leon kann sich an nichts mehr erinnern, er hat Drogen genommen und deswegen einen Blackout. Ein paar Tage später geschieht ein weiterer Mord und das Morden geht immer weiter. Ein Serienmörder scheint unterwegs zu sein, doch der verdächtige Teenager kann all diese Morde nicht begangen haben. Laura Kern und ihr Kollege Max ermitteln auf Hochtouren, können das Töten aber nicht stoppen. Und immer wieder zwischen den einzelnen Kapiteln bekommen wir Kontakt mit dem Täter, der sich in einem besonderen Zimmer befindet und sich an frischer Bettwäsche erfreut. Ein hochsensibler Thriller, der uns in die Welt der Jugendlichen blicken läßt. Jedoch wie immer bei der Shepherd: Sie präsentiert uns viele Verdächtige, aber am Schluß kommt der Täter ins Spiel, mit dem wir nie gerechnet hätten. Eben total spannend und voller Neugierde. Die Kapitel sind kurz und so manches endet mit einem Pageturner, so dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann. Die Autorin versteht es, uns die Protagonisten näher zu bringen und uns ihre Gedanken und Gefühle zu beschreiben. Man wundert sich, über die immer neuen Ideen bei den vielen Büchern, die niemals zweiimal vorkommen. Wie auch in den anderen Thrillern kommt auch das Privatleben der Ermittler zum Zug mit alle ihren Problemen. Gerade der viele Einsatz ohne geregelte Freizeit bei frischen Taten macht den Partnern zu schaffen. Die Schrift in diesen Büchern ist sehr angenehm zu lesen und auch die Ausdruckweise und der Stil sind einwandfrei. Das Cover zeigt einen Türgriff mit einem Schmetterling, in der gleichen Optik wie bei den anderen Thrillern.