Masterarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Didaktik - Sport, Sportpä dagogik, Note: 1, 3, Universitä t Duisburg-Essen (Sport- und Bewegungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Deutschland ist weiterhin das Hauptzielland von Migration, da 26% der Privathaushalte einen Migrationshintergrund haben. Arnold und Maier haben bereits 2010 herausgefunden, dass vor allem Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund aus sozial schwachen Milieus kommen. Dies ist insofern von Bedeutung, da der Anteil an Nichtschwimmer*innen bei Kindern in hohem Maß von der sozialen Herkunft abhä ngt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Kinder und Jugendliche mit niedrigem Sozialstatus und beidseitigem Migrationshintergrund den grö ß ten Nichtschwimmeranteil aufweisen. Betrachtet man nun den Fakt, dass die Schwimmfä higkeit bei Kindern schon seit Jahren rü cklä ufig ist, was mit einem Anstieg tö dlicher Badeunfä lle bei Kindern einhergeht, ist der Handlungsbedarf unverkennbar. Doch wie kann diesem Trend langfristig entgegengewirkt werden?
Mehr als 60% der Kinder lernen Schwimmen durch die Eltern. Wenn nun das familiä re Umfeld aus kulturellen Grü nden weniger Bezug zum Schwimmen hat, wie es bei Familien mit Migrationshintergrund nachweislich der Fall ist, fehlt die wichtigste Sozialisationsinstanz zum Erlernen der Schwimmfä higkeit. Diese Erkenntnis macht deutlich, wieso es von besonderer Relevanz ist, die Eltern zu fö rdern, damit den Defiziten in der Schwimmfä higkeit bei Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund nachhaltig entgegengewirkt werden kann. Da Frauen und Mä dchen mit Migrationshintergrund im organisierten Sport eine deutliche Minderheit reprä sentieren, ist es ein besonderes Anliegen, Schwimmprojekte fü r Frauen zu betrachten, die aufgrund religiö ser Gegebenheiten ö ffentliche Veranstaltungen nicht wahrnehmen. Somit fokussiert sich diese Arbeit auf Schwimmprojekte, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, diese Zielgruppe zu fö rdern.
Hierfü r werden zunä chst die theoretischen Hintergrü nde zur Zielgruppe, das Integrationspotenzial von Vereinen, sowie besondere Gegebenheiten fü r Schwimmprojekte fü r Frauen mit Migrationserfahrung in den Blick genommen. In den folgenden zwei Untersuchungen werden vier erfolgreich etablierte Projekte vorgestellt und analysiert. Mithilfe der Grounded Theory nach Glaser und Strauss kann so eine erste vorlä ufige Theorie aufgestellt werden, die in einer anschließ enden zweiten Untersuchung erweitert wird. Mithilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring kann so der Blickwinkel erweitert und eine finale Theorie aufgestellt werden.