Die Geschichte um Mateo, der plötzlich kryptische Nachrichten von einer anonymen Person namens Pumpkinpie bekommt, ist kein neues Konzept, sondern bereits mehrfach umgesetzt, aber sie funktioniert trotzdem gut. Mateo ist eine Figur, die man gerne begleitet. Ein wenig verloren, aber nicht überzeichnet. Seine Gedanken und Gefühle wirken authentisch, sein Umgang mit der Welt nachvollziehbar. Und obwohl vieles vorhersehbar ist, fühlt es sich beim Lesen nicht langweilig an.
Der Ton ist angenehm. Locker, aber nicht bemüht jugendlich, mit einem guten Gespür für Timing und Dialog. Ich musste oft schmunzeln, selten laut lachen, aber das wollte das Buch vermutlich auch gar nicht. Es ist keine Comedy, sondern eine Geschichte mit Herz, ein bisschen Chaos, ein bisschen Nachdenklichkeit.
Was ich ehrlich gesagt schwierig fand, war Chris Talls Auftritt als Figur im eigenen Buch. Die Idee, sich selbst als Mentor einzubauen, hat bei mir ein paar Fragezeichen hinterlassen. Es wirkte ein wenig selbstinszeniert, fast so, als wolle er sich selbst einen besonders klugen Platz in der Geschichte sichern. Die Figur an sich ist nicht schlecht geschrieben, aber für mich hätte sie nicht unbedingt Chris Tall selbst sein müssen.
Das Ende ging mir persönlich zu schnell. Da hätte ich mir mehr Zeit für die Auflösung gewünscht, aber dafür zwischendurch etwas weniger Ausschweifungen. Der offene Schluss bietet Spielraum für eigene Gedanken, was ich grundsätzlich mag, trotzdem hat es sich ein wenig abrupt angefühlt.