Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1, 0, Johann Wolfgang Goethe-Universitä t Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Kö nnen Kinder philosophieren? In meiner Ausarbeitung mö chte ich versuchen, diese Fragen zu beantworten. Dabei werde ich zunä chst Bezug auf Hans-Ludwig Freese nehmen, der sich positiv fü r das Philosophieren mit Kindern ausspricht. Um seine Vorstellungen zur Kinderphilosophie zu verdeutlichen, mö chte ich nicht nur sein Bild vom Kind sowie sein Philosophieverstä ndnis darlegen, sondern ich werde mich ebenso mit den Methoden befassen, die Freese fü r ein erfolgreiches Philosophieren mit Kindern anfü hrt.
Anschließ end mö chte ich mich in meinem vorletzten Kapitel der Bedeutung der Kinderphilosophie widmen, indem ich eventuelle Vorteile, aber auch Voraussetzungen beleuchte, die sich durch das Arbeiten mit Kindern an philosophischen Fragestellungen ergeben. Am Ende dieses Kapitels mö chte ich einen Blick in die Praxis werfen, um in meinem Schlusswort schließ lich zurü ck zu der Frage zu gelangen, ob philosophieren mit Kindern mö glich sein kann.
Die Bewegung der Kinderphilosophie hat ihre Ursprü nge in den USA. Dort plä dierte schon am Anfang des 20. Jahrhunderts John Dewey fü r eine kindliche Reflektivitä t. Diese Vision wurde in den 70er Jahren massiv vorangetrieben und es begannen intensive Studien zum Thema Philosophieren mit Kindern . Als Pioniere dieser Zeit kö nnen Matthew Lipman und Gareth Matthews angesehen werden. Durch deren Anregungen entwickelten sich in den 70er und 80er Jahren weltweit kinderphilosophische Ansä tze. In Deutschland lassen sich erste Reflexionen auf das Philosophieren mit Kindern nach dem Ersten Weltkrieg vorfinden und bis heute handelt es sich bei der Frage Kann man mit Kindern philosophieren? um eine interessante Thematik.
Dabei versuchen viele Autoren und deren Modelle uns nahe zu bringen, dass ein Kind nicht in der Lage sei, sich mit komplexen Themenbereichen und dem Philosophieren zu befassen. Als einer der Grü nde wird immer wieder angefü hrt, dass sich Kinder in jungen Jahren in einer prä -rationalen Welt befinden wü rden, in der logisches Denken noch nicht mö glich sei. Doch sollten Kinder wirklich von Fragen philosophischer Natur ferngehalten werden, weil sie die dafü r benö tigten Fä higkeiten nicht besitzen? Und welche Grü nde sprechen im Gegenteil fü r das Philosophieren mit Kindern?