Die klassische Opfer-im-Keller-eingesperrt-Handlung und ein überheblicher Bösewicht - eine Mischung, die langweilig
"Dann versank sie im Meer der Ewigkeit." Warum kann man nicht einfach ohnmächtig werden? Warum muss es immer so kompliziert sein? Das ist keine schöne Formulierung, keine abstrakte Metapher, sondern ein abgelutschter Satz.Der Anfang war schrecklich langweilig. Ich habe mich über Larissa gelangweilt, über ihre Freundin, den Fleischer, über jeden einzelnen Satz. Sogar als sie entführt wurde, er sie erschreckte, war es für mich einschläfernd. Es gibt keinen Spannungsbogen. Der Autor schafft es nicht, diesen aufzubauen, stattdessen werden wir ständig mit Fragen konfrontiert, die niemand beantworten kann. Die Figur, der Autor, der Leser, wir alle sind ratlos.Aber dann kam die Szene, in der er sie zwingt, sich vor sich auszuziehen, damit sie sich wäscht! Als er ihr da den Willen bricht, war es so unangenehm zum Lesen. Ich habe mich unwohl gefühlt! Als würde ich sie beobachten und mich schuldig dabei fühlen und das war echt gut! Das war super! Die Szene hat mich kalt erwischt, mich total durcheinandergebracht und ich wollte nicht weiterlesen, damit ihr nichts passiert und gleichzeitig wollte ich unbedingt weiterlesen! Das war eine klasse Arbeit.Als er dann ihre Hose nimmt und es sich an die Nase presst, war ich genauso angeekelt wie Larissa. In dieser Szene hat mich der Autor mitfühlen lassen. Ich war ein Teil von der Geschichte, ich sah beim allem zu und konnte nichts dagegen unternehmen.Doch anschließend verfällt er wieder auf das gleiche Muster wie am Anfang. Hunderte Fragen, eine dünne Handlung und ein Bösewicht, der noch böser wird. Der Autor versucht viel zu hart den Leser anzuekeln und zu erschrecken, kriegt aber das mit der Atmosphäre nicht hin und auf die Dauer verlor jeder Schrecken seine Kraft. Das Buch wurde schlichtweg langweilig. Irgendwann wurde es mir egal, was passieren wird. Larissa war mir egal, der Fleischer, die Handlung, einfach alles. Für mich funktioniert das Buch nicht.