"Verzauberter April" von Elizabeth von Arnim ist ein subtil humorvoller und atmosphärisch dichter Roman, der Anfang der 1920er Jahre im literarischen Umfeld des Gesellschaftswandels spielt. Das Werk schildert die unerwartete Wandlung von vier sehr unterschiedlichen englischen Frauen, die dem grauen London entfliehen, um einen gemeinsamen Monat im sonnendurchfluteten Italien zu verbringen. Von Arnim verbindet meisterhaft feine Beobachtungen über menschliche Sehnsüchte mit einer raffinierten Darstellung zwischenmenschlicher Dynamik, wobei die malerische Kulisse Liguriens nicht nur als Schauplatz, sondern als eigenes, verzauberndes Element der Handlung fungiert. Ihr Stil zeichnet sich durch ironische Leichtigkeit und psychologisches Feingefühl aus, eingebettet in eine scharfsinnige Gesellschaftsanalyse der Nachkriegszeit. Elizabeth von Arnim, geboren 1866 als Mary Annette Beauchamp, war eine Kosmopolitin mit deutsch-britischen Wurzeln und einer bewegten Biografie. Ihre eigenen Erfahrungen mit gesellschaftlichen Normen, weiblicher Selbstbestimmung und dem Kontrast zwischen Leben in England und Kontinentaleuropa - nicht zuletzt geprägt durch ihre Ehejahre in Deutschland und Aufenthalte in Italien - haben ihrem Werk Tiefe verliehen. Bereits bekannt durch "Elizabeth und ihr Garten", reflektiert sie auch im "Verzauberten April" auf humorvolle, doch nuancierte Weise ihre Beobachtungen über Frauen und ihre (Un-)Freiheiten. Dieses Buch wird jedem empfohlen, der literarische Reisen zu schätzen weiß und ein feinsinniges Gespür für Charakterentwicklung besitzt. Für Leserinnen und Leser, die Interesse an weiblichen Lebensentwürfen, ironischer Gesellschaftskritik und genussvollen Naturbeschreibungen haben, bietet "Verzauberter April" ein ebenso anregendes wie bezauberndes Leseerlebnis.