Ligeia hat eine Mission: In ihre Heimat zurückkehren, aus der sie verbannt wurde, an der Akademie anfangen, und einen Weg finden, das Land von dem Fluch der ewigen Nacht befreien. Als sie aus Versehen einen schlafenden Gott weckt, scheint er Problem und Lösung in einem zu sein. Nur hat Apsinthion weder auf seine Erinnerungen noch auf seine Kräfte Zugriff. Die beiden schließen kurzerhand einen Deal, sich gegenseitig zu helfen. Doch die Spannungen zwischen ihnen sind schon bald nicht mehr das nevenaufreibendste, als Ligeia nach und nach feststellen muss, dass an der Akademie irgendwas im Argen ist. Etwas, das vielleicht auch mit ihr zu tun hat ...
Mein erstes Buch von Emily Bähr und ich bin von ihrem Schreibstil sehr angetan. A Curse So Divine ließ sich total flüssig lesen und der Ton, den die Autorin getroffen hat, hat mir sehr gefallen. Gerade am Anfang bin ich nur so durch die Seiten geflogen.
Es ist auch wirklich stark gestartet. Man bekommt viele Infos, aber gleichzeitig viele Fragezeichen. Ligeia ist eine superspannende Protagonsitin, genauso wie ihr bisheriger Lebensstil und ihre Pläne. Es geht ziemlich rasant los und schon bald ist Apsinthion (kurz: Thion) mit von der Partie. Wie sie gemeinsam nach Lösungen suchen, sich an der Akademie zurechtfinden etc. hat mich sehr gefesselt. Ich hab die beiden einfach gerne begleitet, und dazu kamen die ganzen Anspielungen und offenen Fragen, die Geheimnisse und Hindernisse. Kam mir alles nicht unbedingt total neu vor, aber es hat mich echt gepackt und neugierig gemacht.
Im Mittelteil hatte es für mich allerdings ein paar Längen. Ihre Zeit an der Akademie hat sich irgendwann ziemlich im Kreis gedreht, es war ein wenig die Luft raus. Klar, gab es dort auch wichtige Geschehnisse, die definitiv interessant waren. Aber es ging viel an Tempo vom Beginn verloren. Dazu kam, dass sich die Handlung auf ein paar Punkte fokussiert hat, die ich etwas nervig bzw. weniger interessant fand als anderes (Stichworte: Felix. Und Thions Ruf). Konnte ich am Anfang das Buch noch kaum aus der Hand legen, hatte ich schon Angst, dass die zweite Hälfte mich nicht mehr erreichen kann.
Zum Glück ging es wieder bergauf. Zwar war mir das Anziehen des Tempos zum Ende hin immer noch ein wenig langsam. Aber mit neuen Entwicklungen und Ereignisse konnte mich das Buch wieder überzeugen. Hier und da wurde ich auch noch überrascht, auch wenn die Zwischenauflösung nicht völlig unerwartet war. Es endet mit einem ziemlichen Knall, der unfassbar neugierig macht auf die Fortsetzung.
Trotz ein paar Längen im Mittelteil, die verhindert haben, dass es mich völlig begeistern konnte, hab ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Ich fand den Schreibstil super, die Handlung meist überzeugend und die Charaktere extrem interessant. Wir wissen auch einfach vieles über sie noch nicht, was riesige Nachwirkungen in Band 2 haben kann. Ich freu mich drauf!
Empfehlung und 4 Sterne