In dem vorliegenden Buch geht es darum, in einer Zeit, in der in der Uffentlich keit nach wie vor "Jugend" vor allem als gestorte bzw. storende Altersstufe apostro phiert wird, die wachsende Zahl an Befunden und Argumenten fUr eine veranderte Be trachtungsweise des Jugendalters zu sammeln und zu diskutieren. Dabei geht es keineswegs darum, Probleme, die zu allen Zeiten bei und mit Jugend lichen beobachtet werden, zu negieren. Es sol1 vielmehr der quantitative und quali tative Stellenwert dieser Probleme fUr die Zeit des Jugendalters neu bestimmt wer den. Mit dem Jugendl i chen, der die Herausforderungen des Jugenda 1 ters annimmt und er folgreich bewaltigt, wird hier gewissermaBen "die andere Seite der fllE!daille" trans parent gemacht. Wir danken herzlich der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Herrn Hessischen Kultusminister und der Werner REIMERS-Sti ftung (Bad Homburg) fUr mannigfaltige, besonders finanzielle UnterstUtzung unseres Vorhabens, ebenso 1 danken wi r den Autoren di eses Bandes sowie unseren r~itarbei terinnen und Mitarbei tern F. HOLZ-EBELING, B. WOLF, R. SHAY, Dr. R. KRIEGER, I. DEIBEL, A. LEIPOLD, L. BRODERL, A. KLEFFMANN und M. PETERS fUr ihre unermUdliche Hilfe bei der Planung und DurchfUhrung unseres Vorhabens. Nicht zuletzt gilt unser Dank Herrn Dr. THIE KOTTER vorn SPRINGER-Verlag fUr seine engagierte Forderung des Buches.
Inhaltsverzeichnis
1. Jugendalter Zeit der Krise oder der produktiven Anpassung?.- 1.1 Einleitung.- 1.2 Jugendalter: Umgrenzung eines Entwicklungsabschnittes.- 1.2.1 Beginn der Jugend.- 1.2.2 Ende der Jugend.- 1.2.3 Übergänge im Jugendalter eine kurze Beschreibung.- 1.3 Geschichte der Jugend: Der Einfluß gesellschaftlicher Kräfte und Ideen.- 1.4 Produktive Anpassung im Jugendalter: Theoretische Vorläufer.- 1.4.1 Die psychoanalytische Konzeption.- 1.4.2 Neo-analytische Konzeptionen.- 1.4.2.1 Die Verbindung neo-analytischer und kognitiver Theorien bei Norma Haan.- 1.4.2.2 Konkretisierung: Produktive Anpassung im neo-analytischen Konzept.- 1.4.3 Die kognitionspsychologische Konzeption.- 1.4.3.1 Entwicklung durch Bearbeitung von Entwicklungsaufgaben.- 1.4.3.2 Die Lösung von Entwicklungsaufgaben als produktive Anpassung.- 1.4.3.3 Produktive Anpassung im Jugendalter aus kognitionspsychologischer Sicht.- 1.4.3.4 Die Erfassung eigener Kompetenz (self-efficacy) als kognitiver Vermittler produktiver Anpassung.- 1.4.4 Die biographisch-deskriptive Konzeption.- 1.4.5 Die biokybernetische Konzeption.- 1.4.6 Jugend als Übergang aus dem sozialen Feld des Kindes in den Lebensraum des Erwachsenen.- 1.5 Coping und Entwicklung: Ein neuer Zugang zum Verständnis des Jugendalters.- 1.5.1 Coping.- 1.5.2 Coping und Entwicklung.- 1.6 Übersicht und Einordnung der Beiträge.- 2. Eine neue Theorie der Adoleszenz.- 2.1 Die psychoanalytische Theorie.- 2.2 Die soziologische Theorie.- 2.3 Empirische Belege.- 2.4 Eine neue Theorie.- 3. Jugendliche als Produzenten ihrer eigenen Entwicklung.- 3.1 Einleitung.- 3.2 Die Annahmen des kontextuellen Paradigmas.- 3.3 Implikationen der Vernetztheit und der kontinuierlichen Veränderung.- 3.4 Adoleszenz: Eine Entwicklungsperiode im gesamten Lebenslauf.- 3.5 Reziproke Beziehung zwischen Jugendlichen und ihrer sozialen Welt.- 3.6 Ein Modell der Passung von Jugendlichen und Umgebung.- 3.7 Die Bedeutung individueller physischer Merkmale.- 3.8 Die Bedeutung individueller Temperament-Merkmale.- 3.9 Schiußfolgerungen.- 4. Formen der Auseinandersetzung mit Konflikt und Belastung im Jugendalter.- 4.1 Einleitung.- 4.2 Erlebte Belastung, Konflikt und Lebensalter.- 4.3 Formen der Auseinandersetzung mit Konflikt und Belastung.- 4.4 Coping-Arten normaler Jugendlicher.- 4.5 Zusammenfassende Charakteristik der Reaktionsformen auf Belastung im Jugendalter.- 4.6 Geschlechts- und kohortenspezifische Unterschiede.- 4.7 Vergleich der Reaktionen von gesunden und chronisch kranken Jugendlichen.- 4.8 Vergleich zwischen Reaktionshierarchien in der Jugendzeit und im hohen Alter.- 4.9 Diskussion.- 5. Das Selbstbild normaler Jugendlicher.- 5.1 Einleitung.- 5.2 Methode der Untersuchung.- 5.3 Ergebnisse der Untersuchung.- 5.3.1 Das psychologische Selbst des normalen Jugendlichen.- 5.3.1.1 Geschlecht, Alter und das psychologische Selbst.- 5.3.1.2 Generationswandel, Kultur und das psychologische Selbst.- 5.3.2 Das soziale Selbst des normalen Jugendlichen.- 5.3.2.1 Geschlecht, Alter und das soziale Selbst.- 5.3.2.2 Generationswandel, Kultur und soziales Selbst.- 5.3.3 Das sexuelle Selbst des normalen Jugendlichen.- 5.3.4 Das Familien-Selbst des normalen Jugendlichen.- 5.3.4.1 Generationswandel, Kultur und das Familien-Selbst.- 5.3.5 Das problembewältigende ( Coping -) Selbst des normalen Jugendlichen.- 5.3.5.1 Geschlecht, Alter und das problembewältigende Selbst.- 5.3.5.2 Generationswandel, Kultur und das problembewältigende Selbst.- 5.3.6 Der Jugendliche mit abweichendem Verhalten.- 5.4 Diskussion der Ergebnisse.- 6. Die Bedeutung des Bildungsniveaus für Selbstwertgefühl, berufsbezogene Einstellungen, Delinquenz und Drogenkonsum von Jugendlichen.- 6.1 Einleitung.- 6.2 Beziehungen zwischen dem Selbstwertgefühl und anderen Variablen.- 6.3 Berufsbezogene Anspruchsniveaus und berufsbezogene Einstellungen.- 6.4 Delinquentes Verhalten.- 6.5 Drogenkonsum.- 6.6 Zusammenfassung und Diskussion der Befunde im Zusammenhang mit konstruktiven Anpassungsprozessen (Coping) im Jugendalter.- 7. Selbstkonzept und Selbstkonzeptänderung als Mittler bei der Bewältigung von Anforderungen in der Adoleszenz.- 8. Selbstkonzeptänderungen beim Eintritt von Mädchen in die Reifezeit.- 8.1 Einleitung.- 8.2 Veränderungen des Selbstkonzepts als Differenzierung der wahrgenommenen Distanz von Selbst und bedeutsamen Personen aus dem sozialen Nahraum.- 8.3 Veränderung des Selbstkonzepts beim Jugendlichen als Polarisation von Zentrifugalität und Zentripetalität.- 9. Zur Entwicklung der Handlungsstruktur im Jugendalter: Eine neue theoretische Perspektive.- 9.1 Einleitung.- 9.2 Die Entwicklung des Gegenstandsbezuges bei selbstverursachter Leistung.- 9.2.1 Leistung als selbsterzeugtes Resultat (S-O).- 9.2.2 Leistung als Resultat eigener Anstrengung (S-A-O).- 9.2.3 Leistung als Resultat von Anstrengung und Fähigkeit (S-F-A-O).- 9.2.4 Leistung als selbstverursachtes Resultat vor delegierter Anstrengung und Fähigkeit (S- F-A-O).- 9.2.5 Kognitive Strukturniveaus.- 9.3 Erweiterung des Ansatzes auf Planung, soziale Interaktion und auf die generelle Handlungsstruktur.- 9.3.1 Planungsniveau und Handlungsstruktur.- 9.3.2 Soziale Interaktion.- 9.4 Das Niveau des reinen Subjekts und seine Konsequenzen für die Entwicklung im Jugendalter.- 9.4.1 Reflexivität.- 9.4.2 Aufbau formallogischer Operationen.- 9.4.3 Passivität.- 9.4.4 Gefahr der Desorientierung.- 9.4.5 Tendenz zur Bildung von Subkulturen.- 9.4.6 Gefahr der Entstehung neuer Abhängigkeit.- 9.5 Zum Gewinn des vorliegenden theoretischen Zugangs.- 9.5.1 Nutzung der ökologischen Perspektive.- 9.5.2 Generelle Entwicklungsniveaus innerhalb unserer Kultur beyond childhood.- 9.5.3 Ableitung von relativ rasch wechselnden Erscheinungen aus den gleichen allgemeinen Annahmen.- 10. Bedingungen der Bewältigung der Berufswahlproblematik im Jugendalter.- 10.1 Einleitung.- 10.2 Fragestellungen.- 10.3 Modellannahmen und ihre Operationalisierung.- 10.3.1 Die Antizipation von Handlungskonsequenzen.- 10.3.2 Die Bewertung der Handlungskonsequenzen.- 10.3.3 Die Handlungsbereitschaft.- 10.3.4 Die Verfügung über Entscheidungs regeln.- 10.4 Methodisches Vorgehen.- 10.5 Ergebnisse der Untersuchung.- 10.5.1 Zur Bewertung der antizipierten Berufs- und Ausbildungsanforderungen zweier Alternativen anhand der Bewertungskriterien Können , Zutrauen und Interessen .- 10.5.2 Zur Bewertung der antizipierten berufs- und ausbildungs-anforderungsunabhängigen Folgenerwartungen für zwei Entscheidungsalternativen.- 10.5.3 Zur Bereitschaft der Schüler, sich unter nachteiligen Bedingungen für eine vor einer anderen Alternative zu entscheiden.- 10.5.4 Zur Antizipation und zur Wahrnehmung von Berufs- und Ausbildungsanforderungen.- 10.5.5 Zur Antizipation und Wahrnehmung von anforderungsunabhängigen Entscheidungsfolgen.- 10.5.6 Zu den Bewertungen der Entscheidungsfolgen.- 10.5.7 Die Handlungsbereitschaft trotz negativ bewerteter Folgen.- 10.6 Zusammenfassung.- 11. Die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben bei Lehrlingen: Analyse- und Interventionsgesichtspunkte.- 11.1 Einleitung: Ziele und Positionen.- 11.1.1 Entwicklungspsychologische Grundposition.- 11.1.2 Die Zielgruppe.- 11.1.3 Fragestellung und Zielsetzung.- 11.2 Theoretische Rahmenkonzeption.- 11.2.1 Das Aufgabenkonzept in der Entwicklungspsychologie.- 11.2.2 Allgemeinpsychologische Grundlagen.- 11.2.3 Alltagsaufgaben und kognitive Problemstellungen im Vergleich.- 11.2.4 Die Perspektive der Lebensbewältigung und ihre Differenzierung in Kompetenzbereiche.- 11.2.5 Verankerung des Aufgabenkonzepts in allgemeinen Persönlichkeitskonzeptionen.- 11.3 Das Klassifikationssystem für Lebens- oder Entwicklungsaufgaben.- 11.3.1 Die sozial-ökologische Dimension und ihre Kategorien.- 11.3.2 Die transaktionale Dimension und ihre Kategorien.- 11.4 Die empirische Untersuchung.- 11.4.1 Die Stichprobe.- 11.4.2 Datensammlung.- 11.4.2.1 Die Umwelt.- 11.4.2.2 Das Interview.- 11.4.3 Datenanalyse.- 11.4.4 Ergebnisse.- 11.4.4.1 Extrapersonales Handeln.- 11.4.4.2 Interpersonelle Beziehungen.- 11.4.4.3 Intrapersonales Handeln.- 11.4.5 Zur Interpretation der Ergebnisse auf dem Hintergrund von Jugendtheorien.- 11.5 Interventionsgesichtspunkte.- 11.5.1 Sozialisation und Ausbildung im Jugendalter.- 11.5.2 Prinzipien zur Entwicklung von Interventionsprogrammen.- 11.5.3 Konstruktionsprinzipien für Interventionsprogramme.- 11.5.4 Transaktionale Leitlinien.- 11.5.5 Lebensweltliche Lerneinheiten.- 12. Abwehr- und Bewältigungsprozesse in normalen und kritischen Lebenssituationen.- 12.1 Einleitung.- 12.2 Kompetenzentwicklung als Bewältigungsressource: Die Entwicklung zunehmend realitätsgerechter und erklärungskräftiger ( wahrer ) Selbstmordtheorien als Ressource für die (funktionale) Bewältigung von Selbstmordimpulsen.- 12.3 Abwehrprozesse in moralischen Konfliktsituationen.- 12.3.1 Das Bezugsproblem und die Konflikte zwischen moralischen und außermoralischen Interessen.- 12.3.2 Zur Definition und Operationalisierung von Abwehrmechanismen und Bewältigungsprozessen.- 12.3.3 Korrelate unterschiedlicher Abwehrstile.- 12.3.4 Auswirkungen unterschiedlicher Abwehr- und Bewältigungsstile.- 12.4 Bewältigung als funktionale Krisenbearbeitung oder als wahrheitsgemäße Situationsschematisierung?.- 13. Die psychosoziale Entwicklung hochbegabter Jugendlicher.- 13.1 Einleitung.- 13.2 Ein Bezugsrahmen zur Analyse von Hochbegabung im Jugendalter.- 13.3 Ein überblick über die Hochbegabtenliteratur.- 13.4 Einige Schiußfolgerungen.- 14. Wie Jugendliche die erwachsene Generation und die Erwachsenenrolle wahrnehmen.- 14.1 Einleitung.- 14.2 Jugendliche und Erwachsene beurteilen sich gegenseitig.- 14.3 Wahrnehmung der Charakteristika der Erwachsenenrolle durch Kinder und Jugendliche.- 14.4 Wahrnehmung des eigenen Status durch Jugendliche.- 15. Persönlichkeit und politische Einstellungen im Jugendalter.- 15.1 Einleitung.- 15.2 Voraussetzungen von Liberalismus und Konservatismus bei Erwachsenen.- 15.3 Ergebnisse.- 15.4 Persönlichkeit und Sozialisation in ihrer Beziehung zu politischen Orientierungen von Jugendlichen.- 15.5 Künftige Forschungsrichtungen.- 16. Merkmale interpersonalen Verhaltens während der frühen Adoleszenz.- 16.1 Was ist interpersonales Verhalten?.- 16.2 Warum ist interpersonales Verhalten wichtig für die Beschäftigung mit Anpassungsprozessen im Jugendalter?.- 16.3 Welches sind die Merkmale interpersonalen Verhaltens in der frühen Adoleszenz?.- 16.4 In welchem Ausmaß stützen empirische Untersuchungen die Implikation, die wir aus diesen theoretischen Perspektiven abgeleitet haben?.- 16.4.1 Die Variationsbreite der Interaktionen.- 16.4.2 Egozentrismus.- 16.4.3 Soziales Urteil.- 16.4.4 Abwehrstile.- 16.4.5 Qualität von Interaktionen.- 16.4.6 Zusammenfassung der Merkmale interpersonalen Verhaltens.- 16.5 Ist das frühe Jugendalter eine sensible Phase für die Bildung eines interpersonalen Stils?.- 17. Formen der Problembewältigung bei besonders belasteten Jugendlichen.- 17.1 Einleitung.- 17.2 Theoretischer Ausgangspunkt: Kontroverse Befunde zur Problembewältigung im Jugendalter.- 17.2.1 Kontinuierliche Bearbeitung von Entwicklungsaufgaben oder Krise ?.- 17.2.2 Zunahme oder Abnahme psychischer Störungen in der Adoleszenz?.- 17.2.3 Geglückte Problembewältigung und depressive Stimmung?.- 17.2.4 Die ambivalente Funktion der Erwachsenen beim Prozeß der Problembewältigung: Rollenprobleme und mangelnde Toleranz.- 17.3 Das Konzept des Coping und seine Bedeutung für die Bearbeitung von Entwicklungsaufgaben.- 17.4 Fragestellung und Methode der Untersuchung.- 17.5 Ergebnisse.- 17.5.1 Problembelastung und Bewältigungsstrategien normaler Jugendlicher.- 17.5.1.1 Altersspezifische Unterschiede in der Problembewältigung.- 17.5.1.2 Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Problembewältigung und ihre Beziehungen zum Selbstkonzept, zur Selbstreflexion und zur Behandlungsbereitschaft.- 17.5.2 Charakteristische Unterschiede in den wahrgenommenen Problemen und dem Umgang mit diesen Problemen bei besonders belasteten Jugendlichen.- 17.5.2.1 Problembewältigung bei besonders belasteten Jugendlichen: Beziehungen zum Selbstkonzept, zum Ausmaß der Selbstaufmerksamkeit und zur Persönlichkeitsstruktur.- 17.5.2.2 Beziehungen zwischen den Kenntnissen über Möglichkeiten therapeutischer Hilfe und der Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit in einer Behandlung.- 17.6 Diskussion der Befunde vor dem Hintergrund kompetenter Problembewältigung im Jugendalter.- Namenverzeichnis.