An Untersuchungen zum Thema dieses Buches herrscht kein Man gel. Angesichts der Vielzahl rechentechnischer Exemplifizie rungen der Konzepte von Schmalenbach und F. Schmidt schien eine weitere Arbeit zur "Verfahrensweise" der "Eliminierung" von "Scheingewinnen" aus dem JahresabschluB nicht notwendig. Der literarischen Vielfalt bezliglich der Rechentechnik steht liberraschenderweise eine bemerkenswert geringe Zahl von Bei tragen gegenliber, die Sinn und Zweck von Inflationskorrektu ren im Rechnungswesen erortern. Bleibt der Rechnungszweck aber unklar, so wird auch der Anspruch einer Unterscheidung von "Wahrheit" und "Schein" fragwlirdig. In diesern Buch steht der EinfluB der Inflation auf unterneh merische Ziele und Entscheidungen im Vordergrund. Die flir die Berlicksichtigung der Geldentwertung angeflihrten Grlinde werden neu liberdacht. Mit der Begrlindung flir die Durchflih rung von Inflationskorrekturen andert sich auch das Urteil liber die ZweckmaBigkeit der Korrekturrechnungen. Diese theo retischen Folgerungen haben auch praktisch nlitzliche Ergeb nisse: Die rechnerisch aufwendigen Geldentwertungskorrektu ren im JahresabschluB sind flir Unternehrner von begrenztem Nutzeni ihre Uberinterpretation kann zu Fehlern bei der Ka pitallenkung flihren. Aus den Uberlegungen konnen zwar nicht unmittelbar Folgerun gen bezliglich der steuer lichen Behandlung von "Scheingewin- VIII nen" gezogen werden, doch erweisen sie sich als nutzlich fur die Ableitung der hier gezogenen SchluBfolgerung: Die Kritiker des geltenden Nominalprinzips beklagen im Grunde nicht die "Ungerechtigkeit" der Besteuerung, sondern for dern den Einsatz der Steuergesetze, urn Umverteilungsprozes sen entgegenzuwirken.
Inhaltsverzeichnis
Die Probleme der Untersuchung. - Erstes Kapitel: Grundfragen technologischer Problemstellungen in der Betriebswirtschaftslehre. - A. Logik und Erfahrung als Grundlagen betriebswirtschaftlicher Forschungsstrategien. - B. Das Verfahren zur Gewinnung der Zielprämissen. - C. Die Problematik der Zielprämisse einer betriebswirtschaftlichen Beurteilung steuerlicher Normen. - Zweites Kapitel: Die Relevanz der Kapitalerhaltung als unternehmerisches Ziel. - A. Kapitalerhaltung und Gewinnmaximierung. - B. Kapitalerhaltung und Ausschüttungsmaximierung. - I. Kapitalerhaltung im Rahmen des institutionalen Unternehmungsbegriffs. - II. Kapitalerhaltung im Rahmen des personalen Unternehmensbegriffs. - C. Die Relevanz von Preisänderungen unter Kalkülaspekten. - Drittes Kapitel: Die Leistungsfähigkeit bilanztheoretischer Erfolgs- und Erhaltungskonzeptionen. - A. Die relevanten Definitionsmerkmale der Konzeptionen. - B. Die Kapitalerhaltung in retrospektiven Bilanzkonzeptionen. - II. Korrekturen retrospektiver Konzeptionen durch reale Kapitalerhaltung. - C. Die Kapitalerhaltung in prospektiven Bilanzkonzeptionen. - II. Prospektive Erfolgs- und Erhaltungskonzeptionen. - Viertes Kapitel: Kapitalerhaltung und Gewinnbesteuerung. - A. Die Konzeption der geltenden Einkommensbesteuerung. - B. Der Einfluß der Besteuerung des Nominalgewinns auf das Zielausmaß. - C. Vorschläge zur Anpassung der Besteuerung an die Geldentwertung in der Literatur 2. - D. Die Beurteilung alternativer Kapitalerhaltungsmaßstäbe im Licht finanzwissenschaftlicher Besteuerungsprinzipien. - I. Die Wahl der Beurteilungskriterien. - II. Das Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfähigkeit. - III. Das Prinzip der Gleichmäßigkeit der Besteuerung. - IV. Inflationsbedingte Umverteilungseffekte und Einkommensbesteuerung. -Zusammenfassung der Ergebnisse.