Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Psychologie - Intelligenz und Lernpsychologie, Note: 1, 0, Universitä t Augsburg (Lehrstuhl Psychologie), Veranstaltung: Intelligenz und Begabung, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits 1983 in seinem Buch "Frames of Mind"2 (siehe Quellenangaben) verö ffentlichte Howard Gardner seine Theorie der Multiplen Intelligenzen (MI). Ursprü nglich als Gegenbewegung zu den so verbreiteten klassischen psychometrischen Intelligenztests ausgelegt, hat seine Theorie den Status einer anerkannten Neuentwicklung erlangt. Viele seiner Anhä nger, wie Kritiker, haben sich mit seiner Theorie und den darin vorgestellten Kriterien fü r Intelligenzen auseinandergesetzt und neue Aspekte integriert bzw. aufgedeckt. Aber warum ü berhaupt Intelligenz? Gardner hat mit Absicht diesen eigentlich sehr vorbelasteten Begriff gewä hlt um einerseits Aufmerksamkeit fü r seine Ideen zu bekommen, andererseits um sich durch diese Begriffswahl eindeutig gegen die psychometrischen Ansä tze abzugrenzen. Somit ist seine Theorie nicht als Erweiterung oder Ergä nzung sondern als Ersatz gedacht. Jedoch nimmt er immer davon Abstand seine Theorie abzuschließ en bzw. als fertig und fü r alle Zeit richtig zu bezeichnen. Vielmehr mö chte er es nach wie vor lieber als Ideensammlung verstanden wissen, die andere dazu bringen soll das menschliche Leistungsvermö gen als etwas ganzheitliches zu begreifen, das nicht auf Mathematik beschrä nkt bleibt.
Seinem Hang zur Diskussionsfreudigkeit kommt er nun in seinem neuesten Buch zur MI nach, indem er einige neue Anregungen und eigene Ü berlegungen, die er seit der Verö ffentlichung der MI getroffen hat, in seine Theorie einarbeitet. Ich werde mich insbesondere auf seine Argumentation zur mö glichen Erweiterung der ursprü nglichen sieben Intelligenzen beziehen. Howard Gardner hat sich 1996 entschieden eine neue Intelligenz zu den ursprü nglichen sieben hinzuzufü gen, die Naturalist Intelligence. Was hat ihn dazu gefü hrt? Gardner muß im Rahmen seiner Beweggrü nde einrä umen, dass er die ersten sieben Intelligenzen hauptsä chlich deswegen gewä hlt hat, da sie am besten in seinen selbst aufgestellten Kriterienkatalog paß ten (siehe S47)1. Tatsä chlich hat er bereits von Anfang an ü ber eine Vielzahl weiterer Intelligenzen nachgedacht, es aber fü r besser erachtet seine fundamentale Idee nicht durch eine Ü berzahl zu verschleiern und damit ihren Erfolg zu gefä hrden. Gardner sieht die Notwendigkeit vorsichtig mit Erweiterungen zu sein.