Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frü he Neuzeit, Note: 2, 2, Universitä t Rostock (Historisches Institut), Veranstaltung: Geschichte Mittelalter Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Tod Ludwig des Frommen leitete eine neue Phase in der karolingischen Reichsgeschichte ein. Denn mit dem Ableben des Ludwigs am 20. 06. 840 starb nicht nur ein frä nkischer Kö nig und Kaiser, sondern auch die Idee der Reichseinheit. Wie bereits sein Vater und Groß vater hinterließ er dem Frankenreich eine Schar von Erben, welche alle ihre Ansprü che und Positionen verteidigen wollten. Folglich dem alten frä nkischen Erbgesetz Chlodwigs, der den Besitz unter seinen Erben (Sö hnen) teilte, wurde auch weiter geteilt. Doch war es bis dahin nur zu kurzweiligen oder gar keinen Teilungen gekommen. Jedoch hatten divisio regnorum und ordinatio imperii Schule gemacht. Aber dennoch waren diese Teilungen nicht das Ende des Frankenreiches gewesen, sondern vielmehr nur eine Teilung der Hausherrschaft der Karolinger. Bei diesen Teilungen entstanden Binnengrenzen, die aber nicht von langer Dauer waren und oftmals mit dem Aussterben der jeweiligen Linie wieder verschwanden. Denn es bestand immer die Option der Wiedergewinnung dieser Gebiete im Sinne der Idee der Reichseinheit. Die Abhä ngigkeit der mittelalterlichen Herrschaftsverhä ltnisse vom Grundbesitz fü hrte dazu, dass der Erbgedanke ü ber den Bereich des Privatrechtes hinaus bis in das Erbrecht der Dynastie verfolgt wurde. Von seinen Sö hnen entmachtet und gestü rzt, erlebte Ludwig der Fromme die inneren Kä mpfe um das Reich nur in Gefangenschaft und konnte dann selbst nicht mehr aktiv in die Nachfolgereglungen eingreifen. Seine Sö hne hingegen, Lothar voran, horteten die Macht. Lothar ließ sich zum Kaiser machen, da die Bischofsversammlung, welche sich seit 829 ein Aufsichtsrecht ü ber den Kaisertitel zuschrieb, ihm bestä tigte, dass der ehemalige Kaiser Ludwig dieses Amt nur unzulä nglich verwaltet habe. Aber auch Karl der Kahle und Ludwig der Deutsche wollten sich nicht nur auf ihre Unterkö nigtü mer beschrä nken lassen. Lothar wollte nä mlich das Reich nach der Ordinatio Imperii von 817 aufteilen, jedoch hä tte dies eine territoriale Rü ckstufung Ludwigs und Karls bedeutet, die sie nicht mehr gewillt waren einzugehen. Lothar konnte sich jedoch mit seiner Politik nicht durchsetzen. Und so kehrte Ludwig der Fromme, nachdem Lothar mit seinen Gefolgsleuten geflohen war, wieder auf seinen Thron zurü ck. Am 01. 03. 834 wurde Ludwig der Fromme erneut in die Kirche aufgenommen, mit den Reichsinsignien geschmü ckt und als Kaiser wieder anerkannt. [. . .]