Niveauvolle Unterhaltung für konsequente Leser/innen, polarisierende Lebensan- und -einsichten eingepackt in sprunghafte Sequenzen
Zum Cover:Eine mittelalterliche Steinfigur, die man als Wächter auf einem Dom oder Schloss vermuten könnte blickt von oben über den Betrachter hinweg. Eine schwungvolle Spirale als Verbindung von Kopf zu Horn zieht den Blick sofort an. Die klare, schnörksellose Schrift lässt den Punkt am Ende des Titels besonders zur Geltung kommen ¿ und macht dadurch den Leser neugierig. Ein Titel mit Punkt? Seltsam! Zum Inhalt:Alexander Hochreiter, seines Zeichens Privatdetektiv, kommt mit dem Tod seiner großen Liebe nicht zurecht. Er befindet sich in einer Lebenskrise. Die Schwäbische Alb scheint sein Schicksal zu sein, denn dort, wo seine Partnerin durch einen Unfall mit Fahrerflucht ums Leben kam, soll er ausgerechnet in seinem neuen Fall ermitteln. Zum Stil:Das Werk verlangt vom Leser eine gewisse Wendigkeit, da zeitlich hin- und hergesprungen wird. Rückblenden lassen kleine Einblicke in das Leben und den Hergang des Unfalls zu, Hochreiter wird als authentischer Charakter geschildert, mit sympathischen und unsympathischen Eigenschaften.Die kurzen Kapitel machen es nicht unbedingt einfacher dem Inhalt zu folgen, bieten aber viel Abwechslung und sprachlich hohes Niveau, stellenweise muss man Satz für Satz genießen. Fazit:Dieses vielschichtige Buch ist nicht zum Drüberstreuen gedacht und auf alle Fälle kein Krimi im klassischen Sinn. Der scheint eher das schmucklose Grundgerüst zu sein. Facettenreich sind jedoch viele andere Elemente. Man muss sich schon Zeit nehmen, um Kritik, Satire, Erotik und Lebensansichten aufnehmen zu können. Kulinarisch Interessierte kommen genauso auf ihre Kosten, wie Menschen, die gern erotische Werke lesen, wobei manche erotische Fantasien auf mich abstoßend wirkten. Sehr oft haben sich beim Lesen Fragezeichen ergeben, manche Passagen waren anstrengend, da einige Inhalte so sprunghaft herankamen. Ich konnte sie nicht so einfach einordnen, sie verwirrten mich, regten aber auch zum Nachdenken an. Wer aber bis zum Ende durchhält, dem wird eine Lösung präsentiert bekommen, mit der er höchstwahrscheinlich nicht gerechnet hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.