Haptik heißt, dass wir uns in unseren Händen äußern, dass wir auf ein Gegenüber stoßen, von dem her wir uns zukommen, und dass wir uns aufnehmen in unseren Erwartungen und Erfahrungen. Das Setting der Arbeit am Tonfeld bietet dazu die Elemente: da ist das Tonfeld mit seinem Material, eine Wasserschale und die Begleitung. Durch sie können wir uns in unseren Lebensbedürfnissen aufgreifen und zu unserem Tun verstehen. Die Haptik stellt uns leiblich in unserem Selbstbezug und in unserem Weltbezug. Im Wechsel zu beiden treten wir auf und artikulieren uns. Das "Zu-Uns" erscheint phänomenologisch in unserer leiblichen Gestik und intentional in unserer Bewegung. Schon unsere Hinwendung zum Tonfeld erscheint als beidseitig gegenseitige Beziehung. Wir stellen uns in der Haptik in unser eigenes Beziehungssystem und gehen selbst daraus hervor. Wir gestalten uns in unserer Bewegung.
Dieses Arbeitsbuch möchte anregen, haptische Erfahrungsprozesse zu erfassen und zu verstehen, sei es in Kindergärten, Schulen oder sozialen Einrichtungen, sei es bei individuellen Entdeckungen in allen Formen der Therapie. Es bietet Überblick und Orientierung im haptischen Aufbau. Es ist gedacht als Grundlage zur Wahrnehmung haptischer Gestaltbildung.