Der Tübinger Religionswissenschaftler Jakob Wilhelm Hauer (1881-1962) gilt als "Führer" einer völkisch-religiösen Bewegung. Dabei spielte ein spezielles Religionsverständnis eine relevante Rolle, das der dialogischen Religionswissenschaft zugrunde lag und im liberalen Protestantismus gepflegt wurde. Anhand von bisher nicht ausgewerteten Archivmaterialien werden Hauers "religiöse" Aktivitäten in der religiösen Jugendbewegung, der interreligiösen Bewegung und der völkisch-religiösen Bewegung als Niederschlag seiner "religionswissenschaftlichen Religiosität" dargestellt. Dabei wird der "religionswissenschaftliche" Diskurs vor dem Hintergrund konkreter Kontexte untersucht und die Verflechtung des wissenschaftlichen Diskurses mit einem bestimmten Typ von Religiosität erschlossen.
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Inhalt: « Dialogische Religionswissenschaft» und « religionswissenschaftliche Religiositä t» - Religiö s motivierte Jugendbewegung und der Bund der Kö ngener - Kirchlich-liberale Organisationen und interreligiö se Verstä ndigung - Zusammenarbeit mit Rudolf Otto und Religiö ser Menschheitsbund - « Fä lle» und randkirchliche Freiprotestanten - Hauer und die Deutsche Evangelische Kirche 1933 - Freiprotestantische Aspekte von Hauers Begrifflichkeit.