Die "Wahre Geschichte des Andersonville-Gefängnisses" von James Madison Page bietet einen schonungslos detaillierten Einblick in eines der berüchtigtsten Gefangenenlager des amerikanischen Bürgerkriegs. Im Mittelpunkt stehen Pages persönliche Erlebnisse als Unionssoldat im konföderierten Gefangenenlager Andersonville. Mit präziser Beobachtungsgabe schildert der Autor die unmenschlichen Bedingungen, das tägliche Überleben und die moralischen Dilemmata, welchen sich die Insassen stellen mussten. Sein sachlicher und zugleich eindringlicher Stil hebt das Werk aus anderen Kriegserinnerungen heraus und platziert es in den Kontext der Gattung autobiographischer Kriegsberichte des 19. Jahrhunderts. James Madison Page, selbst Überlebender von Andersonville, war nach seiner Freilassung bestrebt, die Wahrheit über das Lager aufzuzeichnen und gegen Mythen und Vorurteile anzuschreiben. Seine Ausbildung und sein Pflichtbewusstsein als Bürger wie auch als Soldat motivierten ihn, die Missstände öffentlich zu machen und menschliche Solidarität unter extremsten Umständen zu thematisieren. Pages Engagement für historische Genauigkeit und moralische Integrität machen ihn zu einem wichtigen Chronisten des amerikanischen Bürgerkriegs. Dieses Buch richtet sich an Leserinnen und Leser, die sich für authentische Zeitzeugnisse und tiefgehende historische Analysen interessieren. Pages Werk liefert fundierte Einblicke in historische Realitäten und moralische Fragen der Kriegsgefangenschaft und setzt Maßstäbe im Genre der Memoirenliteratur des 19. Jahrhunderts. Es ist eine unverzichtbare Lektüre für alle, die ein tieferes Verständnis von Geschichte und Menschlichkeit anstreben.