Klassiker aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, , Sprache: Deutsch, Abstract: Erstmalig erschienen 1828. Ausschnitt: Ein dichter Herbstnebel verhü llte noch in der Frü he die weiten Rä ume des fü rstlichen Schloß hofes, als man schon mehr oder weniger durch den sich lichtenden Schleier die ganze Jä gerei zu
Pferde und zu Fuß durcheinander bewegt sah. Die eiligen Beschä ftigungen der Nä chsten ließ en sich erkennen: man verlä ngerte, man verkü rzte die Steigbü gel, man reichte sich Bü chse und Patrontä schchen, man schob die Dachsranzen zurecht, indes die Hunde ungeduldig am Riemen den Zurü ckhaltenden mit fortzuschleppen drohten. Auch hie und da gebä rdete ein Pferd sich mutiger, von feuriger Natur getrieben oder von dem Sporn des Reiters angeregt, der selbst hier in der Halbhelle eine gewisse Eitelkeit, sich zu zeigen, nicht verleugnen konnte. Alle jedoch warteten auf den Fü rsten, der, von seiner jungen Gemahlin
Abschied nehmend, allzulange zauderte. Erst vor kurzer Zeit zusammen getraut, empfanden sie schon das Glü ck ü bereinstimmender Gemü ter; beide waren von tä tig
lebhaftem Charakter, eines nahm gern an des andern Neigungen und Bestrebungen Anteil. Des Fü rsten Vater hatte noch den Zeitpunkt erlebt und genutzt, wo es deutlich wurde, daß alle Staatsglieder in gleicher Betriebsamkeit ihre Tage zubringen, in gleichem Wirken und Schaffen jeder nach seiner Art erst gewinnen
und dann genieß en sollten. Wie sehr dieses gelungen war, ließ sich in diesen Tagen gewahr werden, als eben der Hauptmarkt sich versammelte, den man gar
wohl eine Messe nennen konnte.