Ein Umweg zum Ziel ist die Chance, noch einmal über alles nachzudenken.
Als ihr Vater Taten statt Worte sehen will, findet sich It-Girl Eva-Maria auf einer Berghütte in Österreich wieder. Ausgebildet für gehobene Gastronomie hat die Deutsche mit der österreichischen Küche, dem ungewohnten Dialekt und dem Bergleben einige Reibungspunkte. Auch Kellner Alex scheint ihr nur widerwillig eine Chance zu geben. Bringt die gemeinsame Zeit auf einer abgeschiedenen Alm die zarten Funken zwischen ihnen endlich zum Glühen? Wird Eva erkennen, ob ihr Platz im Leben wirklich im Nebenbüro ihres Vaters ist? Und was hat die Clique aus Sterenholm mit alldem zu tun?
Karin Wimmer lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Niederösterreich. Seit sie denken kann, sind Bücher ihre treuen Begleiter und Freunde und schon im Teenageralter entdeckte sie auch das Schreiben für sich. Ihre Ideen kommen meist spontan aus alltäglichen Situationen und lassen sie dann nicht mehr los, bis sie sich an den Laptop setzt. Die Liebe spielt in ihren Romanen immer die Hauptrolle. Ihre eigene Leidenschaft gehört ihrer Familie, dem geschriebenen Wort und Schokolade - in etwa in dieser Reihenfolge.
Was habe ich mich auf das neue Buch von Karin Wimmer gefreut! Und ich kann euch sagen, es ist ein Wohlfühlroman voller Herz, Humor und Heimatgefühl.
Für mich war es wie ein Kurzurlaub in die Berge!
Ich bin gewohnt flüssig, bildhaft und von Wärme geprägt durch die Geschichte geführt worden. Ich hoffe, ich werde in einem weiteren Buch von Karin noch mal in die Berge entführt.
It-Girl Eva-Maria wirkt auf den ersten Blick wie ein typisches Stadtkind aus reicher Familie, die im Leben alles auf dem Silbertablette serviert bekommen hat. Da scheint ein Leben auf der Alm absolut nicht reinzupassen. Doch was macht man nicht alles, um sein Ziel zu erreichen und den Eltern zu gefallen. Doch Karin Wimmer versteht es meisterhaft, hinter die Fassade zu blicken und eine Figur zu zeichnen, die nicht nur liebenswert, sondern auch aufrichtig auf der Suche nach ihrem Platz im Leben ist. Ihre Entwicklung von der scheinbar oberflächlichen Großstadtfrau zur selbstreflektierten, engagierten jungen Frau war für mich glaubhaft, mitfühlend und manchmal auch urkomisch.
Alex scheint der grummelige Kellner zu sein, doch ich sags euch, er hat einen weichen Kern und sorgt mit seinem trockenen Humor und seiner spürbaren Abneigung gegen Stadtpflanzen für knisternde
Momente, schlagfertige Dialoge und natürlich die nötige Portion Romantik. Die Dynamik zwischen Alex und Eva hat mir unfassbar gut gefallen.
Das Setting auf der abgeschiedenen Berghütte, die typische österreichische Atmosphäre und der Dialekt bringen viel Charme in die Geschichte.
Auch die geheimnisvolle Clique aus Sterenholm trifft man hier wieder.
Die Frage nach familiären Erwartungen, Selbstbestimmung und echter Liebe geben der Geschichte eine wundervolle Tiefe, ohne sie zu beschweren.
Bergluftliebe ist für mich ein bezaubernder Roman über das Ankommen bei sich selbst, in einem neuen Leben und vielleicht auch in der Liebe. Der alpinem Flair hat mich zum Träumen, Lächeln und Mitfiebern eingeladen.