Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Politik - Politische Systeme allgemein und im Vergleich, Note: 1, 3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universitä t Bonn (Philosophische Fakultä t), Veranstaltung: Seminar: Grundbegriffe der Parteiendemokratie, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird untersucht, welche Maß nahmen in Deutschland mö glich sind, um die Bevö lkerung stä rker an politischen Prozessen zu beteiligen. Dafü r wird zunä chst die Entwicklung der reprä sentativen und plebiszitä ren Demokratie in Deutschland (in groben Zü gen) skizziert, sowie ein Blick auf den heutigen Stand plebiszitä rer Elemente geworfen. Es folgt eine Betrachtung der direktdemokratischen Elemente in den EU-Mitgliedsstaaten Schweiz, Frankreich und Italien, um von dort aus mö gliche Rü ckschlü sse zu ziehen und einen Ausblick auf die Mö glichkeiten in Deutschland zu geben.
Artikel 20, Absatz 2 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland besagt, dass alle Staatsgewalt vom Volke ausgehe: "Sie wird vom Volk in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeü bt." Dieser Formulierung nach kö nnte man darauf schließ en, dass die plebiszitä ren Elemente dem System der reprä sentativen Demokratie in etwa gleichberechtigt gegenü ber stehen. Dem ist aber nicht so. Nach einer langen Entwicklung der Demokratie in Deutschland, geprä gt durch schwere Rü ckschlä ge in der Vergangenheit, sind heute die Wahlen das einzige plebiszitä re Element, das nicht nur im Grundgesetz festgeschrieben ist, sondern auch umgesetzt wird. Die Skepsis gegenü ber Plebisziten scheint selbst heute noch bei einem Groß teil der politischen Klasse festzusitzen. Dies zeugt nicht zuletzt auch von mangelndem Vertrauen in die Bevö lkerung.