Mae ist alles andere als begeistert, als ihre Eltern sie zu den Großeltern ins verschlafene Tallahawney in den Südstaaten schicken. Dort soll sie endlich Disziplin lernen und ihren Highschool-Abschluss nachholen. Statt Großstadtleben und Freiheit erwarten sie enge Dorfgemeinschaft, strenge Regeln und das Gefühl, nicht dazuzugehören. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft überschattet ein grausames Verbrechen die kleine Stadt: Mitschülerin Shirley wird kaltblütig ermordet aufgefunden. Die Polizei tappt völlig im Dunkeln, Gerüchte machen die Runde, und jeder scheint Verdächtigungen gegen jeden zu hegen.Mae, die weder an Passivität noch an einfache Erklärungen glaubt, beschließt selbst Nachforschungen anzustellen. Unterstützung findet sie ausgerechnet bei Nathan - beliebt, aber verschlossen, und jemand, der ganz offensichtlich mehr weiß, als er zugibt. Während die beiden versuchen, die Wahrheit hinter Shirleys Tod zu ergründen, stoßen sie auf eine Mauer aus Schweigen und Geheimnissen. Bald wird deutlich: Jeder in Tallahawney hat etwas zu verbergen, und kaum jemand ist so unschuldig, wie er nach außen wirkt. Je tiefer Mae gräbt, desto mehr verstrickt sie sich in einem Netz aus Lügen, Intrigen und gefährlichen Halbwahrheiten. Und plötzlich ist nicht nur ihre eigene Sicherheit bedroht - auch die dunkel gehüteten Geheimnisse ihrer eigenen Familie könnten ans Licht gezerrt werden ... Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gepackt. Ich konnte es kaum aus der Hand legen und habe es tatsächlich nur zum Schlafen beiseitegelegt. Die Spannung war durchgehend hoch, ich habe mitgefiebert, mitgerätselt und mich mehrfach in die Irre führen lassen. Besonders interessant fand ich, dass ich den Täter nie im Verdacht hatte - was das Finale für mich umso überraschender und intensiver gemacht hat. Shirley selbst war mir nicht sonderlich sympathisch, wodurch mir die emotionale Distanz zu ihrem Schicksal leichter fiel, auch wenn sie nie wie ein reiner Negativcharakter beschrieben wurde. Nathan hingegen hat mich vollkommen aufs Glatteis geführt: Schon bevor Mae Zweifel hegte, hatte ich selbst ein Auge auf ihn geworfen - nur um später zu erkennen, wie geschickt ich in die falsche Richtung gelenkt wurde. Genau so sollte ein guter Thriller sein: atmosphärisch, voller Wendungen und mitreißend bis zur letzten Seite.