In dem Buch werden wegweisende Entwicklungen in der Anthropologie der Gerechtigkeit mit aktuellen Debatten über das Anthropozän verbunden. Die Herausgeber:innen schlagen einen anthropologischen Ansatz vor, nämlich den Menschen wieder als unverzichtbare Analyse- und Handlungskategorie für eine neue Anthropologie (nicht nur) der Gerechtigkeit im Anthropozän zu sehen.
In diesem Band entwickeln Olaf Zenker und Anna-Lena Wolf einen analytischen Gerechtigkeitsbegriff, der unterschiedliche Vorstellungen von Gerechtigkeit erfassen kann. Sie plädieren dafür, das namengebende Subjekt des Anthropozän - die Menschheit - durch diese multidimensionale Gerechtigkeitsperspektive zu differenzieren. Damit hinterfragen sie die Dominanz posthumanistischer Theorien und schlagen stattdessen eine auf den Menschen rezentrierte und damit nicht nur disziplinär verstandene anthropologische Perspektive vor. Anhand von fünf ethnografischen Fallstudien wird gezeigt, warum der Mensch als zentrale Analyse- und Handlungskategorie für Gerechtigkeitsfragen im Anthropozän unverzichtbar bleibt und welcher politische Mehrwert sich daraus ergibt, an einer menschlichen Handlungsfähigkeit und Verantwortung festzuhalten.
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