Inhalt:
Charlie, die »kleine Schwester« von Lucie aus »Verloren im Fünfvierteltakt«, wird flügge und zieht ins ferne Australien, um an der New South Wales Academy of Athletes Feldhockey auf Leistungssportniveau zu spielen Olympia als Ziel immer vor Augen.
Als sie dort auf Hockey-Legende Jeanne trifft und diese auch noch ihre Trainerin wird, scheint ein Traum für Charlie in Erfüllung zu gehen. Doch Jeannes Tochter Maxine ist ebenfalls in ihrer Klasse und, befeuert von ihrer Mutter, ihre ärgste Konkurrentin um den begehrten Platz bei den Golden Foxes, dem Prestige-Team der Academy.
Meine Meinung:
Auch bei diesem Buch kann ich wieder vorausschicken, dass man kein Swiftie sein muss, um zwischen den Zeilen dieser Erzählung zu versinken. Für Taylor Swift Fans wird das Buch sicherlich noch eine weitere Dimension bereithalten, die sich mir entzieht, aber es hat auch so genug Vielfalt zu bieten.
Es ist mein zweites Buch in kurzer Zeit, in dem Anorexie thematisiert wird und Lea Diamandis hat mir dieses schwierige Thema noch mal ein Stück näher gebracht. Die Geschichte hat mir emotional so einiges abverlangt und mich auf eine Achterbahn der Gefühle katapultiert, die es in sich hatte.
Diese Mischung aus mitreißendem Sportdrama, und herzzerreißenden persönlichen Schicksalsschlägen, schubsen einen dabei mehrfach über emotionale Klippen.
Charlie ist eine wunderbare Protagonistin, die mit ihrer bodenständigen und herzlichen Art schnell mein Herz erobert hat. Dass sie mit Maxine gleich ein doppeltes Päckchen zu tragen bekommt, scheint zunächst unfair, doch Maxine entpuppt sich schnell als mehr als eine ehrgeizige Gegnerin, sodass ich gar nicht anders konnte, als auch mit ihr mitzufiebern.
Rührend und eine absolute Gefahr für »Ich hab da was ins Auge bekommen« Momente, sind Lucie und ihre bessere Hälfte Chiara. Der Rückhalt, den sie Charlie geben, ist unbezahlbar und das, obwohl Lucie nach wie vor mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat.
Lea Diamandis ist sich auch in diesem Buch treu geblieben und greift einen Punkt aus dem ersten Band wieder auf. Nämlich, dass man jemanden nur dann aus schwierigen Situationen helfen kann, wenn dieser dazu bereit ist, sich auch helfen zu lassen. Eine wichtige Erkenntnis und Tatsache, die einem, ist man selber als Helfer in der Situation, ein unheimliches Ohnmachtsgefühl vermittelt und unter die Haut geht. Insbesondere, wenn man erkennen muss, dass Liebe einfach nicht reicht.
Doch wer hier wann und wo welche Hilfe benötigt, oder liebt, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Eins ist jedoch klar. Auch Not-Swifties sollten sich dieses Lesehighlight, dass Band 1 aus meiner Sicht noch mal um Hockeyschläger-Längen schlägt, nicht entgehen lassen. Wer keine Lust auf eine Dilogie hat, den kann ich beruhigen. Das Buch kann auch einzeln gelesen werden.