Bennet steckt in tiefer Trauer seitdem ihr Freund vor wenigen Jahren durch einen Unfall ums Leben kam. In New York wollte sie versuchen, das Leben zu führen, das die beiden geplant hatten, müht sich nun aber mit Jobs der Zeitarbeitsfirma ab und distanziert sich von Freunden und Familie. Als sie auf Anraten ihrer besten Freundin auf ein Date geht, kriegt sie Panik und lernt bei ihrer Flucht den optimistischen, strahlenden Henry kennen. Ihm gesteht sie unter Alkoholeinfluss ihre Orientierungslosigkeit und gemeinsam wagen sie sich an ein Projekt: Bennets Leidenschaft zu finden. Zusammen erleben sie kleine Abenteuer, um herauszukitzeln, wofür Bennet sich begeistern kann. Doch was, wenn Henry ihre Passion ist? Ist sie schon bereit für eine neue Liebe?
Passion Project ist ein einfühlsamer Roman von der Autorin London Sperry. Die Handlung wird aus der Perspektive der weiblichen Hauptfigur Bennet wiedergegeben und ist in New York angesiedelt, was mir sehr gut gefallen hat. Der Roman hat viel Tiefe und behandelt Themen wie Trauer und Selbstfindung.
Insgesamt habe ich leider etwas gebraucht, um mit der Protagonistin Bennet warm zu werden. Sie steckt so tief in Trauer und Depression, blockt jede Hilfe ab und sucht sich selbst keine professionelle Unterstützung. Das fand ich auf Dauer etwas anstrengend und distanzierend. Doch ab der Hälfte macht Bennet eine schöne Entwicklung durch, weshalb mich die Geschichte dann doch noch packen konnte.
Im Gegensatz zu Bennet mochte ich den männlichen Part Henry auf Anhieb. Er ist eine wandelnde Green Flag, der viel Wärme in die Geschichte bringt. Die Nebenfiguren bleiben zwar etwas blass, dafür überzeugt aber die sanfte Friends-to-Lovers-Dynamik zwischen Bennet und Henry. Die beiden als Paar empfand ich als sehr niedlich und habe die gemeinsamen Szenen sehr genossen.
Fazit: Ein leises, gefühlvolles Buch mit einem herzerwärmenden männlichen Protagonisten, das sich Zeit nimmt. Auch, wenn das erste Drittel etwas zäh war.