Isabella Camherst, angehende Drachenforscherin, hat mit gerade mal dreiundzwanzig schon mehr als ein Abenteuer erlebt. Nachdem sie im ersten Band ihrer Memoiren den Leser auf eine Reise in schroffe Gebirgslandschaften eingeladen hat, nimmt sie diesmal mit in den tropischen Dschungel, wo nicht nur Drachen ihr Unwesen treiben... Packt die Koffer, Lady Trent unternimmt ein weiteres Abenteuer. Mit "Die Naturgeschichte der Drachen" hat ihre Geschichte ja auch gerade erst begonnen. Ihre nächste Expedition ist länger und gefährlicher und natürlich auch unfassbar atmosphärisch. Der Erzählstil ist wie im Vorgänger einzigartig, eben kein klassisches Abenteuer, sondern die Erinnerungen einer faszinierenden Frau, die die ganze Welt gesehen hat und alles erforscht hat, was fliegen kann. Mit jedem Schritt auf ihren Reisen lernt sie dazu und allein ihre Entwicklung ist fesselnd zu beobachten. Spannung stellt sich, aufgrund des Formats und der Länge der Expedition erst nach und nach ein, aber dann wird es vielschichtig und auch politisch, denn auch wenn es eigentlich um Drachen geht, liegt Lady Trents Welt ein ausgeklügeltes Weltensystem zugrunde, voller verschiedener Kontinente, Länder und Völker. Mit anderen Worten: Es ist lebendig, gefährlich und auch durchaus amüsant, denn die Autorin verpasst ihrer erzählenden Protagonistin, wie bereits bekannt, eine spitze Zunge und den einen oder anderen Kommentar an ihr jüngeres Selbst. Wer Drachen liebt, auch aus der Ferne die Faszination für diese eleganten Flugkünstler fühlt, der wird die Abenteuer von Isabella Camherst lieben, denn selbst wenn sie nicht die klassische Geschichte voller Twists bietet, so wohnt ihr doch ein ganz eigenes Staunen inne. Und die ständige Frage, wohin es die tapfere Forscherin wohl als Nächstes verschlägt?