Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Theorierichtungen, , Sprache: Deutsch, Abstract: Internet, Biotechnologie, Globalisierung. Das sind nur drei Schlagwö rter, die den technischen Wandel beziehungsweise den Wandel unserer Umwelt in den letzten Jahren auf den Punkt bringen. Dieser Wandel stellt sicherlich auch seine Ansprü che an den Menschen, so muss man heute z. B. darü ber diskutieren, bis zu welchem Maß e man die Mö glichkeiten, die die Biotechnologie bietet, nutzen mö chte. Andere Beispiele wä ren die Mobilitä tsbereitschaft, die dem Menschen abverlangt wird oder die Forderung nach dem lebenslangen Lernen, die ja auch impliziert, dass man bereits erlangtes Wissen wieder verwirft und durch neues ergä nzt oder gar ersetzt.
Aufgrund dieses Wandels auß erhalb des Menschen liegt die Frage nahe, ob sich denn auch ein Wandel im Menschen vollzieht, kommt es zu einer Ä nderung von Einstellungen oder - viel weitreichender - zu einem Wertewandel? Hat das oben angesprochene Zeitalter der Verä nderungen einen Einfluss auf unsere Werte? Wenn ja welchen? In den Medien ist oft die Sprache vom Werteverfall, die Ellbogen-/ Egogesellschaft wird ü berall erkannt und verurteilt, man ruft nach der Rü ckbesinnung auf die alten Werte, auf die klassischen Sekundä rtugenden. Im Zusammenhang mit diesen gern aufgegriffenen, weil medienwirksamen Katastrophenszenarien (vgl. Klages 2002, 18-28), stellt sich fü r die Soziologie die sich ja schon seit geraumer Zeit fü r den Wertewandel interessiert natü rlich die Frage, ob diese Szenarien denn wirklich so stattfinden.
Zunä chst erfolgt eine Definition von Werten und von Wertewandel, anschließ end werden die Wertewandelstheorien von Inglehart und Klages skizziert, um schließ lich noch einmal kurz auf die Katastrophenszenarien (Werteverfall) auf der einen und deren Realitä tsgehalt auf der anderen Seite zu einzugehen.