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Produktbild: Mathilda | Mary Shelley, Ralf Fletemeier
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Die Novelle "Mathilda" war Mary Shelleys zweite literarische Arbeit nach ihrem Erstlingswerk "Frankenstein". Der brisante Inhalt (Inzest zwischen Vater und Tochter) hätte zur Zeit der Niederschrift (1819) zu einem Skandal führen können. Marys Vater William Godwin unterdrückte eine Veröffentlichung, um "Missverständnissen" vorzubeugen. Das Manuskript schlummerte in seinem Nachlass, so dass die Erstveröffentlichung erst im Jahre 1959 erfolgte. Die Geschichte einer zu engen Vater-Tochter-Beziehung wird heute keinen gesellschaftlichen Eklat mehr hervorrufen; doch als Darstellung der inneren Konflikte einer jungen Frau, die an dem Widerspruch zwischen ihren Gefühlen und den gesellschaftlichen Ansprüchen zerbricht, und als Beispiel für die Melancholie und Todessehnsucht der englischen Romantik ist sie durchaus auch heute noch lesenswert.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
07. Juni 2023
Sprache
deutsch
Auflage
2. Auflage
Seitenanzahl
160
Autor/Autorin
Mary Shelley, Ralf Fletemeier
Herausgegeben von
Wolfgang A. Gogolin
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
177 g
Größe (L/B/H)
190/120/12 mm
ISBN
9783757816186

Portrait

Mary Shelley

Ralf Fletemeier:

Ralf Fletemeier, Jahrgang 1959, lebte und arbeitete bis zu seinem Tod im September 2022 in Hamburg. In der öffentlichen Verwaltung tätig, entwickelte er sich nach einem Studium der Archäologie zu einem Mary-Shelley-Kenner. Um das Jahr 2005 herum hatte er bereits einige Texte der Autorin übersetzt, jedoch nichts davon veröffentlicht.

Die im Nachlass entdeckte Übersetzung von "Mathilda" ist wohl die erste Übersetzung der Novelle ins Deutsche.

Wolfgang A. Gogolin:

Wolfgang A. Gogolin, Jahrgang 1957 und von Beruf Rechtspfleger, lebt mit Ehefrau in seiner Heimatstadt Hamburg. Seine Großmutter stammte aus Wesselburen / Dithmarschen. Neben einigen Dutzend Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien erschienen bisher vierzehn Bücher aus seiner Feder.

Das erste Buch war 2003 die "Karawane des Grauens", eine Beamtensatire. Es folgten viele Kurzgeschichten und der Roman vom "Puppenkasper" sowie "Eintritt frei für Männer", letzterer beim Pauerstoff Verlag in Hamburg verlegt. 2006 und 2007 veröffentlichte der traveldiary-Verlag zwei Bücher mit Kurzgeschichten, "Beamte und Erotik" und "Beamte und Menschen". Im Sommer 2010 erschien ein Kurzgeschichtenband unter dem Titel "Geist der Venus", Anfang 2011 der Roman "Schlafen bei Licht", beide Mohland/Goldebek.

Ende 2013 wurde der Paris-Roman "Dunkles Licht in heller Nacht" im Oldigor Verlag veröffentlicht, wo im September 2014 auch eine Neuausgabe von "Geist der Venus" erschien. Die Novelle "Rotblaue Nelken" erschien Mitte 2017 bei Aavaa, gefolgt vom Roman "Das Vermächtnis der verlorenen Zeit" im April 2018 bei Brokatbook. Von 2019 bis 2021 brachte der Wiener Karina-Verlag die Normandie-Trilogie "Französisch von unten" heraus, 2022 den Roman "Als Jesus aus den Wolken fiel".

Wolfgang A. Gogolin war von 2008 bis April 2020 1. Vorsitzender des Hamburger Kulturhauses Dehnhaide e. V. ('Kulturpunkt') und veranstaltete in diesem Rahmen die monatliche "Spät-Lese". Als leidenschaftlicher Gourmet schreibt er gelegentlich Kochbuchbesprechungen für Verlage sowie Restaurantkritiken auf genussgenie. de

Mary Shelley:

Mary W. Shelley (1797-1851) wurde beim Erscheinen ihres Erstlingsroman "Frankenstein" (1818) schlagartig berühmt und international bekannt. Der Erfolg steigerte sich noch durch diverse Bühnenversionen und die legendären Verfilmungen des Romans im 20. Jahrhundert.

Doch die Person der Autorin tritt hinter ihrer Figur zurück; und dass sie weitere fünf Romane, einige Kurzgeschichten und eine Reihe von Essays sowie Rezensionen geschrieben hat, ist im deutschen Sprachraum nahezu unbekannt, da es kaum Übersetzungen dieser Werke gibt.

Pressestimmen

Besprechung vom 01.03.2025

Schwarze Seele
Ein Schlüsselroman? Mary Shelleys "Mathilda"

Eine junge Frau liegt im Sterben. Sie schreibt einen Brief an einen etwas älteren Dichter, mit dem sie in den Monaten zuvor viel Zeit verbracht hatte und dem sie erklären möchte, wie es so weit mit ihr gekommen ist.

Also bringt sie eine wüste Geschichte aufs Papier: Ihr Vater, dem als jungem Mann die Herzen zuflogen, verliebt sich in die Tochter des Nachbarn und heiratet sie schließlich. Seine Frau bringt eine Tochter zur Welt, die Briefschreiberin Mathilda, und stirbt kurz darauf. In seiner Verzweiflung bittet ihr Vater seine Schwester, auf Mathilda achtzugeben, und geht von England hinaus in die Welt, ohne sich in den kommenden sechzehn Jahren bei den Verwandten zu melden. Er kommt zurück, seine junge Tochter himmelt ihn an, nach dem baldigen Tod der Tante leben Mathilda und ihr Vater miteinander in London und in ländlicher Abgeschiedenheit, während der zuvor so fröhliche Vater der Tochter plötzlich schroff und abweisend gegenübersteht. Sie dringt in ihn, und schließlich eröffnet er ihr, dass seine Liebe zu ihr inzestuöse Züge angenommen hat. Nach dieser Eröffnung bringt er sich um. Mathilda aber erholt sich von diesem Bekenntnis nicht mehr.

Der Brief bildet den Text von Mary Shelleys Roman "Mathilda", den die Autorin 1819 in Italien schrieb. Sie war 22 Jahre alt und hatte eine bewegte Zeit hinter sich: Als Sechzehnjährige war sie dem verheirateten Dichter Percy Shelley begegnet und mit ihm auf den Kontinent geflohen. Eine gemeinsame Tochter starb, ebenso zwei weitere Kinder; einzig der drei Tage nach Vollendung des "Mathilda"-Manuskripts geborene Percy Florence Shelley sollte seine Eltern überleben.

Das Interesse an Leben und Werk der 1851 gestorbenen Mary Shelley knüpfte sich lange vor allem an ihren ungeheuerlichen Roman "Frankenstein", den sie als Zwanzigjährige zunächst anonym veröffentlicht hatte. Erst in den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts weitete sich der Blick. Mehrere große Biographien, allen voran die Arbeit von Miranda Seymour, stellten Shelleys wachsende Einsamkeit heraus, die zahlreichen Schicksalsschlägen geschuldet ist: Ihre Mutter starb elf Tage nach Marys Geburt, eine Halbschwester nahm sich in jungen Jahren das Leben, auf den Tod der drei Kinder folgte 1822 das Schiffsunglück, bei dem Percy Shelley ertrank.

Einsamkeit und Verlust sind auch die zentralen Themen in Shelleys Werk - schon "Frankenstein" zeigt ja ein Wesen in größtmöglicher Isolation. Der Nachfolgeroman "Mathilda", der jetzt in Stefan Weidles deutscher Übersetzung erscheint, handelt im Grund von nichts anderem, auch wenn er in späterer Zeit - gedruckt wurde der Text erst 1959 aus dem Nachlass - als Schlüsselroman gelesen wurde, in dem Mathilda Mary Shelley, Mathildas Vater Marys Vater William Godwin und der reizende Nachbar Woodville Percy Shelley repräsentiert. Daran mag etwas sein; man möchte aber doch dem Übersetzer folgen, der in seinem Nachwort darauf hinweist, dass Godwin, dem seine Tochter das Manuskript zur Lektüre gab, den Text womöglich weniger um des damals klischeehaft häufig verwendeten Inzestmotives willen ablehnte, sondern wegen der Schilderung einer jungen Frau am Rande des Selbstmordes.

Denn das sind die Passagen, die den Roman bis heute unbedingt lesenswert machen. Die junge Protagonistin, die etwa im Alter ihrer Autorin ist, schildert das Erleben tiefer Verzweiflung nachvollziehbar und kunstvoll zugleich, der Blick geht ins Innere der Figur und zugleich auf ihre Manöver, sich der Welt gegenüber nicht zu offenbaren - sie schreibt sich selbst ein "taubenhaftes Äußeres und das Herz einer Füchsin" zu, spricht davon, wie unmöglich es sei, der Umgebung eine auch nur vage Vorstellung von der umfassenden Schwärze, der vollständigen inneren Leere zu vermitteln, und von der verlockenden Vision, in einem anderen einen Begleiter für den Selbstmord zu finden.

Woodville, der Begleiter ihrer letzten Monate, verweigert sich diesem Wunsch Mathildas mit exzellenten Gründen. Und die Beredsamkeit, die Shelley ihm für diese Weigerung verleiht, lässt hoffen, dass auch die Autorin diese Gründe zu teilen vermochte. TILMAN SPRECKELSEN

Mary Shelley: "Mathilda". Roman.

Aus dem Englischen von Stefan Weidle. Pendragon Verlag, Bielefeld 2025. 156 S., geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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