Da mich Band 1 von Matthias Soeder aus dem Mainbook Verlag gut unterhalten konnte, wollte ich auch wissen, wie die Geschichte um Hanna weitergeht.
Auch wenn einige Zeit zum Auftaktband verging, kam ich doch gut in die Story hinein.
Was immer ich erwartet hatte, mit dieser Handlung hatte ich nicht gerechnet. Es geht schonungslos, brutal und direkt zur Sache und mehr als einmal musste ich innehalten und mich sammeln.
Aber genau das macht ja einen Thriller aus. Denn was ist ein Thriller ohne Thrill?
Konnte ich im ersten Teil die Charaktere noch nicht ganz greifen, hatte ich dieses Mal keine Probleme damit. Ich konnte die Handlungsentscheidungen und Emotionen von Hanna nachempfinden, aber auch die anderen Figuren empfand ich als authentisch, wenn auch nicht unbedingt jede als sympathisch. Aber es muss eben diese Antagonisten geben, die keiner mag. Von daher hat der Autor alles richtig gemacht.
Der Schreibstil ist unkompliziert und flüssig zu lesen. Schnörkellos wird der Leser mitgenommen und das ist auch gut so, denn diese Handlung braucht klare Darstellungen. Alles andere wäre nicht passend.
Erzählt wird weiterhin aus der auktorialen Perspektive. So sind wir mittendrin, auch wenn ich stellenweise um Abstand bemüht war. Aber auch das ist gut so, denn so spürte ich den Nervenkitzel. Von meinem Kopfkino will ich gar nicht zu sehr ins Detail gehen. Es hat funktioniert und mein Grausen war nicht zu verleugnen.
Was ein Thriller. Der Auftakt konnte mich nicht vollends überzeugen, dieser finale zweite Band konnte es. Die komplexe und gut durchdachte Story ließ mich nicht los und so verschlang ich besonders das letzte Drittel. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und fünf Sterne.