Über den Zweiten Weltkrieg und das Kriegsende 1945 ist schon viel geschrieben worden, so dass man langsam den Eindruck gewinnt, dass es nichts mehr wirklich Neues zu dem Thema geben kann. Umso erfrischender ist dieser Ansatz, bei der Betrachtung des Kriegsendes in Augsburg, Darmstadt, Frankfurt, Karlsruhe, Kassel, München, Stuttgart und Wiesbaden die Kampfkommandanten dieser Städte als Protagonisten in den Blick zu nehmen und sie einander gegenüberzustellen. Trotz aller nüchternen Wissenschaftlichkeit, von der auch die aus zahlreichen Archiven herangezogenen und erstmals ausgewerteten Quellen zeugen, kommt die Dramatik der Situation, in der sich die Kampfkommandanten befanden, gut zum Ausdruck. So fällt die Lektüre dieses spannenden Buches zu keiner Zeit schwer. Neben der vergleichenden lokalhistorischen Analyse dürfte für den militärhistorisch interessierten Leser besonders auch der erste Teil des Buches von Interesse sein, der sich im Allgemeinen mit Theorie und Praxis der militärischen Dienststellung des Kampfkommandanten auseinandersetzt. Ein lohnendes Buch, das interessante Einblicke in die Höhepunkte und Abgründe menschlicher und militärischer Entscheidungsprozesse gibt.