Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 2, 0, Martin-Luther-Universitä t Halle-Wittenberg (Pä dagogik (Fachbereich Erziehungswissenschaften)), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Fachliteratur bezeichnet die Welt der multiplen Persö nlichkeiten heute vorwiegend mit dem Begriff Dissoziative Identitä tsstö rung (DIS). Es handelt sich um eine klinisch anerkannte, psychische Stö rung, bei der sich nicht etwa reale Personen einen gemeinsamen Kö rper teilen, sondern verschiedene Anteile eines Menschen sich als so sehr voneinander getrennt erleben, daß sie jeweils ü ber eine eigene Identitä t verfü gen. . .
Die Diplomarbeit soll zum einen wichtiges Grundwissen ü ber DIS vermitteln.
Im Besonderen wird der Zusammenhang zwischen dem Erleben extremster Gewalt und der psychischen Verarbeitung durch Dissoziation hergestellt sowie das Stö rungsbild selbst und daraus resultierende (stö rungs-)spezifische Probleme aufgezeigt. Menschen mit DIS wurden bereits in frü hester Kindheit physischer und/oder psychischer und/oder sexueller Miß handlung ausgesetzt, die ü ber das Maß menschlicher Vorstellungskraft hinausreicht. Um das physische, wie psychische Ü berleben zu sichern, wurden sie gezwungen ihre intimsten Kö rpergrenzen aufzugeben und dissoziative Mechanismen als einzige Mö glichkeit zu nutzen, um ihre ü berwä ltigenden Ä ngste und Schmerzen zu bewä ltigen.
Im Erwachsenenalter sind die Ü berlebenskü nstler allerdings mit einer Vielzahl an Problemen konfrontiert, die ihr Ü berleben erneut gefä hrden, so daß diese Arbeit auch den Umgang und die Behandlungsmö glichkeiten Betroffener aufzeigt. Beachtung finden sowohl der psychologisch- therapeutische, wie auch der sozialpä dagogische Unterstü tzungsrahmen. . .
Im 2. Kapitel stehen das Konzept der Dissoziation, dissoziative Phä nomene und Stö rungen, einschließ lich der DIS, im Vordergrund. Begriffe, das dissoziative Kontinuum und Diagnosekriterien der Stö rungen werden vorgestellt. Anschließ end erfolgt neben einem geschichtlichen Rü ckblick, die Hinwendung zur Prä valenz und der kontrovers gefü hrten Diskussion ü ber das Phä nomen DIS.
Das 3. Kapitel beschä ftigt sich mit den ä tiologischen Bedingungen. Es wird der Zusammenhang zwischen Dissoziation, Miß brauch und Trauma dargestellt, Formen und Tä terInnen zu Missbrauch beschrieben sowie die DIS- Entstehung als Strategie der Bewä ltigung dargelegt. Im Anschluß daran, erhä lt der Leser einen Einblick in Diagnostik, Symptomatologie und Komorbiditä t des Stö rungsbildes sowie in das normal- verrü ckte Leben eines multiplen Systems . . .
Mö glichkeiten und Grenzen, die Psychologie und Sozialpä dagogik fü r die Behandlung Betroffener anbieten, stellt das abschließ ende, 4. Kapitel heraus. . .