Sicherlich macht der Pflegeberuf an sich nicht krank. Der Autor Metin Dogru, als junger Pfleger auf unterschiedlichen Stationen im Krankenhaus tätig, beschreibt im vorliegenden Roman seinen eigenen Weg in die Depression.
Der Leser erfährt von seiner Kindheit und Jugend mit Ausgrenzung und mangelndem Verständnis, der Entscheidung zu einer Ausbildung zum Pfleger sowie von den Zuständen an Krankenhäusern und dem Umgang der Pfleger und Krankenschwestern untereinander sowie dem Verhältnis zu Vorgesetzten und Ärzten. Der Autor beschreibt seine eigenen Erfahrungen und die seiner Kolleginnen und Kollegen.
Es ist schon traurig, dass einige Krankenschwestern und Pfleger sich das Leben noch zusätzlich schwer machen, was dann eben zu Erschöpfung, Burn-out und Depression führen kann. Leider erfährt dieser anstrengende, aber auch erfüllende Beruf immer noch viel zu wenig Anerkennung und Wertschätzung.
Der Erzählstil ist sehr ansprechend und gut lesbar. Man hat das Gefühl, der Autor sitzt vor dir und erzählt sehr anschaulich und lebendig von seinen Erlebnissen. Deswegen gefällt mir das Buchcover mit dem Bild von Metin, da es ein sehr persönliches Buch ist. Unbedingt jedem zu empfehlen!