Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Note: 11, , Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen der Suche nach einem geeigneten Facharbeitsthema in Geschichte konzentrierte ich mich zunä chst vor allem auf diverse Schlachten im Ersten Weltkrieg. Das unvorstellbare Massensterben und das unendliche Leid der Menschen in diesem industriell geprä gten Krieg beeindruckten und schockierten mich zugleich. Im Ersten Weltkrieg, der als der erste der Moderne und als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts in die Historie einging, wurde der Mensch im brutalen Stellungskrieg an der Westfront zunehmend zum Material. Ob nun das anscheinend ewig andauernde Artilleriefeuer unterstü tz durch den Einsatz von chemischen Waffen - oder die Aufbietung moderner Kriegsmaschinen - der Fantasie der obersten Heeresleitung der Kriegsnationen bei dem Erfinden von tö dlichen Waffen mit immer grö ß erer Effizienz waren keine Grenzen gesetzt. Eine noch nie in diesem Ausmaß dagewesene Propaganda und der absolute Gehorsam gegenü ber den Offizieren ließ en die Menschlichkeit in den Weiten des Niemandslandes an der Westfront in Vergessenheit geraten.
Dieser Krieg ü berstieg an Grausamkeit und Brutalitä t, an Herzlosigkeit, Unmenschlichkeit und Scheuß lichkeit das Vorstellungsvermö gen der Menschen und manifestierte ihnen, was ein Mensch dem anderen antun kann. Der Mechanismus des Krieges war schlicht zu stark fü r Humanitä t und Solidaritä t. Auß erdem wurde der Gedanke, dass man dieselben Sorgen, Hoffnungen und Wü nsche hatte wie der Feind, den man im Begriff war zu tö ten, unterdrü ckt oder nie zu Ende gedacht.
Die bevorstehende erste Kriegsweihnacht im Jahre 1914 fü hrte die Soldaten in den Schü tzengrä ben vielerorts zur Erkenntnis. Man sehnte sich nach Frieden. Man sah das Humane in dem Feind.
Nun geschah am Heiligabend an einigen Stellen der Westfront das Unvorstellbare: Man schuf ein Stü ck Himmel auf Erden in der Hö lle des Krieges, als Soldaten verschiedener Nationen sich die Hand reichten und das Fest der Nä chstenliebe gemeinsam feierten. Aus Feinden wurden Freunde. Ein Mä rchen, das sich aber tatsä chlich so zugetragen hat und als Weihnachtsfriede von 1914 in die Historie einging.
Dies war der Triumph der Menschlichkeit. Die stille humane Revolte an der Westfront des Ersten Weltkrieges hatte vorü bergehend gesiegt.