Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, 3, Bergische Universitä t Wuppertal, Veranstaltung: Seminar: Lyrikanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll Georg Trakls Gedicht Grodek analysiert werden.
Die Forschung bietet einige Interpretationsansä tze, die grö ß tenteils das Gedicht mit Trakls Biographie in Zusammenhang bringen. Dies soll hier vermieden werden. Die Analyse stü tzt sich ausschließ lich auf Informationen, die der Text liefert und soll nicht am Text belegbare Assoziationen mö glichst auß er Acht lassen. Das Gedicht soll nur als reiner Text gelesen werden, denn
[w]enn beispielsweise von vornherein eine Psychose Trakls die Interpretationsgrundlage darstellt, wenn ein psychoanalytischer Interpretationsmaß stab angelegt wird, wenn die Zeit der Unsicherheit im Horizont des ersten Weltkriegs ü ber die Gedichte geblendet wird, lä sst sich letztlich nur die Zulä ssigkeit oder Unzulä ssigkeit der jeweiligen Verstehensfolie begrü nden.
Mit dem Entstehungsjahr des Gedichts 1914 fä llt es in den literaturgeschichtlichen Kontext des Expressionismus. Nach der Gedichtanalyse soll kurz an einigen Hauptmerkmalen des Gedichts geprü ft werden, ob Grodek tatsä chlich in den Expressionismus einzuordnen ist. Eine Hypothese dazu, ob Trakl als Dichter selbst zu den Expressionisten zä hlen kann, soll darü ber hinaus nicht nä herer Gegenstand der Arbeit sein, da hierzu die Analyse und der Vergleich mehrer Gedichte des gesamten Trakl- Werks notwendig sind.