Der Forschungsdiskurs wird im Zuge des Entwurfs einer deliberativen Moral schwerpunktmäßig auf drei Ebenen erweitert. Der moraltheoretische Beitrag besteht in der handlungstheoretischen Ausdeutung von Schopenhauers Konzept der "Deliberationsfähigkeit", dessen phänomenologische Rezeption sowie Synchronisierbarkeit mit dem Denken Ricoeurs dadurch gestärkt wird. Der exegetische Diskurs über das Interdependenzverhältnis von Identität, Narrativität und Moral wird durch den Transfer auf das Problem des Narrativs über den Anderen pointiert. Begegnet wird diesem mit der Erarbeitung einer Synthese der "phänomenologischen Einstellung" Husserls und den narratologischen Reflexionen in Form der "Arbeit an den Narrativen" als Deutungs-, Kritik-, und Lösungsansatz.