Nermin Abadan-Unat ist dem deutschen Lesepublikum als wissenschaftliche Autorin durch ihre Arbeiten über die Lage der Frauen in der türkischen Gesellschaft sowie aus mehreren Werken um die Thematik türkische Gastarbeiter in Deutschland bekannt. Wegen ihrer Verdienste auf diesem Gebiet und ihren Bemühungen um die Bekanntmachung deutscher Kultur in der Türkei wurde sie 1979 mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Geboren wurde sie in Wien 1921, ihre Mutter Elfriede war Deutsche, ihr Vater Türke. Doch sie verlor den Vater sehr früh und so lebte sie in der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen mit Mutter und Schwester in Wien und Budapest, bis sie auf eigenen Wunsch in die Türkei ging. Nach ihrem Schulbesuch in Izmir und ihrem Studium in Istanbul schlug sie eine akademische Karriere ein und wurde eine der berühmtesten Wissenschaftlerinnen der Türkei, die sich auch politisch betätigte und stets sehr engagiert für Demokratie eintrat.