Börsenpsychologie:Depot im Minus - wie Anleger auf Verluste reagieren

Die Perspektive der wissenschaftlichen Psychologie liefert häufig plausiblere Erklärungen für das Geschehen an den Finanzmärkten als rein wirtschaftswissenschaftlich orientierte Ansätze, die von einer vollständigen Rationalität der Börsenteilnehmer und effizienten Märkten ausgehen. Behavioral Finance ist ein neuer Forschungszweig an der Schnittstelle von Psychologie und Ökonomie, der sich mit nicht-rationalen Aspekten wirtschaftlicher Entscheidungsprozesse beschäftigt. Die Dipl. -Psychologen N. Gordeew und B. Kaesebier gehen in ihrer Arbeit besonders der Frage nach, wie Anleger auf Verluste im Depot reagieren und ob (und wie) sie ihre Anlagestrategie daraufhin verändern. Werden Verlustbringer verkauft - oder stattdessen noch zugekauft? Welche Verlustbewältigungsmuster und -typen lassen sich unterscheiden? Welche Rolle spielen dabei Risikowahrnehmung und Kontrollüberzeugung? Und welche Schlussfolgerungen lassen sich aus dem Umgang mit Verlustpositionen ziehen - beispielsweise für eine verbesserte Beratungsleistung der Finanzbranche oder für das private Risikomanagement? Die Arbeit entstand 2001-2003 und wendet sich an Investment-Profis genauso wie an börseninteressierte Laien.