Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Sport - Sportpsychologie, Note: 2, 7, Christian-Albrechts-Universitä t Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Die positiven Wirkungen von Bewegung und Sport, wie die Verringerung von Erkrankungs- und Verletzungsrisiken sowie Verbesserung des psychischen Wohlbefindens, sind bekannt und werden als eines der kostenwirksamsten Mittel zur Fö rderung der ö ffentlichen Gesundheit angesehen (Thiex, 2006; WHO, 2005).
Durch kö rperliche Inaktivitä t verursachte Erkrankungen des Bewegungsapparats und des Herz-Kreislaufsystems sind ein gesamtgesellschaftliches Problem, das neben Einschrä nkungen in der Lebensqualitä t der Betroffenen hohe Kosten fü r das Gesundheitssystem und die Volkswirtschaft verursacht.
Gleichzeitig sind sich nach Auffassung von Thiex Menschen in Deutschland durchaus bewusst, dass sie ihren Gesundheitszustand durch sportliche Aktivitä t verbessern kö nnen (Thiex, 2006). Auch stellt er fest, dass ihnen ein breites sportliches Angebot von kommerziellen Anbietern und Sportvereinen zur Verfü gung steht. Das ungenü gende Bewegungsverhalten groß er Teile der Bevö lkerung liegt demnach an fehlender oder unzureichender Motivation oder an dem Scheitern bereits unternommener Sportteilnahmsversuche.
Der Erfolg von mö glichen Therapien, Ansä tzen zu gesundheitsbewusstem Verhalten oder von Rehabilitationsmaß nahmen hä ngt jedoch von der Mitarbeit und der Motivation der Teilnehmer entscheidend ab. Damit eine dauerhafte Verbesserung des Gesundheitszustandes und der Leistungsfä higkeit von Menschen erreicht werden kann, ist es unerlä sslich, dass durch Sportkurse oder Therapien erlernte Ü bungen in den Alltag integriert werden und die Sportteilnahme zur Gewohnheit wird.
Prä vention und dauerhafte positive Gesundheitseffekte lassen sich nur durch eine Regelmä ß igkeit des Verhaltens, wie z. B. wö chentliches Kraft- oder Ausdauertraining erreichen (Thiel et. al,
2008).
Doch gerade die lä ngerfristige Aufrechterhaltung von kö rperlicher Aktivitä t oder von anderem gesundheitsbewussten Verhalten scheint vielen schwer zu fallen. Nach Achtziger & Gollwitzer tun sich selbst hoch motivierte Personen hä ufig schwer, ein bestimmtes Vorhaben auch wirklich in die Tat umzusetzen (Achtziger & Gollwitzer, 2006). Einmal gebildete Vorsä tze, wie z. B. das Rauchen aufzugeben oder regelmä ß ig
Sport zu treiben, werden von vielen Menschen nach wenigen Wochen oder Monaten wieder aufgegeben. Sogenannte gute Vorsä tze zum neuen Jahr, z. B. mehr Sport zu treiben, scheitern zu 80%, davon 23% in der ersten Woche (FAZ, 2007).