Von der Unwiderstehlichkeit des Alltags ist ein subtiler biografischer Bericht,
ohne zu berichten. Satz für Satz umkreist der Autor seine persönlichen Erfahrungen
und versucht, sie zu entschlüsseln. Im Gegensatz dazu haben die verschiedenen
Portraits eine andere sprachliche Anatomie, ebenso die Notizen einer Reise nach
Südamerika.
Ein französischer Kritiker, der seit langem in Berlin lebt, beschreibt es so:
Oliver Primus hat sich der knappen Form verpflichtet, den kurzen, sorgfältigen
Beobachtungen, dem Stichwort. Auch auf diese Weise entsteht ein fortlaufender
Text, jedoch mit schnelleren Bedeutungswechseln. Eigentlich handelt es sich
um ein Tagebuch in Einzelsätzen, ernst und spielerisch zugleich. Und wenn man
diesen Sätzen nachspürt und auch den räumlichen Abstand zwischen ihnen
wörtlich nimmt, wird der fliessende Übergang zwischen Beschreiben und Deuten,
zwischen Fühlen und Erkennen immer sichtbarer, entlang am roten Faden des
täglichen Lebens.