**** Worum geht es? ****
Irgendwann holt einem immer die Vergangenheit ein so auch Maylas Oma, als die Enkelin sie besucht und Liebesbriefe von einer Betty findet. Wer war Betty? Warum hat Mayla nie von ihr gehört?
**** Mein Eindruck ****
Der Titel des Buches wurde wirklich gelungen gewählt, denn das Gefühl eines Herzens, das an einem anderen Ort verweilt, konnte die Autorin von Anfang an aufbauen und bis zum Ende emotional ergreifend aufrechterhalten. Was für eine wunderschöne, tragische und teils zutiefst traurige Geschichte. Da blieben meine Augen nicht trocken. Der Verlauf wird einzig durch die eigenen Entscheidungen geprägt, nicht durch Fremdeinwirkungen, die zu Missverständnissen führen. Das ist ein wirklich gut gewählter Ansatz, und auf der Gefühlsebene ist der Konflikt, ebenso wie die Freude und das Glück, ganz bei mir angekommen. Ich habe mit Emma mitgelitten und musste sie gleichzeitig auch schütteln. Sie ist alles andere als perfekt, und genau deshalb ist sie für mich eine ganz wundervolle Hauptfigur.
Die Rahmenhandlung zu Beginn ergab für mich erst am Ende einen Sinn. Hier hätte ich mir persönlich noch etwas mehr Tiefe gewünscht, ebenso bei der Darstellung der 1960er Jahre in Norwegen. Der Großteil des Buches spielt in der Vergangenheit, angeleitet durch die Briefe, die die Protagonistin mit ihrer wahren Liebe ausgetauscht hat. Der Hauptaugenmerk liegt auf den Gefühlen, und das wird wirklich hervorragend umgesetzt. Die emotionale Spannung, die bis zum Ende hin aufgebaut wird, ist einfach unglaublich! Ich habe es geliebt. Sprachlich hätte an der ein oder anderen Stelle noch etwas gefeilt werden können, aber insgesamt hat das meine Lesebegeisterung kaum geschmälert. Ein richtig gutes Debüt, und irgendwie hoffe ich auf einen zweiten Band.
**** Empfehlung? ****
Romance-Fans von wirklich emotionalen Geschichten und einem authentischen Erzählstil sollten sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Emmas Geschichte hat mein Herz tief berührt und mich zum Nachdenken angeregt.