Ruben A. Bühner untersucht die jüdisch-messianischen Wurzeln der frühesten Aussagen über die Göttlichkeit Jesu. Indem er aufzeigt, inwiefern bereits Juden unabhängig von der frühen Jesusbewegung übermenschliche Aspekte in ihre messianischen Erwartungen integrieren konnten, stellt er bisherige Verhältnisbestimmungen in Frage.
Diese Arbeit wurde mit dem Manfred Lautenschlaeger Award for Theological Promise 2021 ausgezeichnet.
Entgegen verbreiteter Vorurteile können messianische Erwartungen zu frühjüdischer Zeit auf sehr unterschiedliche Weise auch übermenschliche Aspekte integrieren. Ruben A. Bühner unterzieht erstmals alle relevanten messianischen Texte der Hebräischen Bibel, der Septuaginta, aus Qumran und den alttestamentlichen Pseudepigraphen einer historisch-philologischen Analyse und diskutiert sie mit Fokus auf traditions- und rezeptionsgeschichtliche Perspektiven. Dabei entsteht ein eindrückliches Tableau an messianischen Gestalten, die Züge aufweisen, welche über das Bild eines bloßen Menschen hinausgehen und z. B. himmlische Zugehörigkeit, vor- oder überzeitliches Sein oder engelhafte Charakteristika umfassen. Damit erweitert der Autor unser Bild von der Pluriformität des Frühjudentums und bietet zugleich die Grundlage für wesentliche Neuzugänge in der Erforschung von Ursprung und Entwicklung neutestamentlicher Christologien.