"Sakura - KIrschblüte" von Sabine Mayr ist ein spannender Roman. Das Buch vereint mehrere Genres, ist sowohl eine Liebesgeschichte, ein Drama, als auch Psychothriller.
Das Buch ist sehr schön gestaltet, das Cover ist fröhlich und hat Bezug mit dem Inhalt. Der Titel ist so geschrieben, dass man das Hauptthema des Buches sofort erahnen kann.
Der Schreibstil ist nicht zu kompliziert, aber die Kapitel sind etwa länger und handlungsreich. Meine Zeit zum Lesen ist meistens begrenzt und ich musste mehrmals mitten im Kapitel unterbrechen, deshalb wären für mich kürzere Kapiteln geeigneter.
Die Handlung ist sehr spannend, es sind zwei Geschichten in dem Buch. Auf einer Seite lernen wir Stefan kennen, ein jüngerer Autor, der, nach zwei Bestseller, sich in einer Schreibblockade befindet. Auf einer anderen Seite lesen wir die Geschichte von Paul und Sakura, die von eine KI Chatbot geschrieben wurde. Inspiriert von Pauls und Sakuras Geschichte, fliegt Stefan nach Japan, um sich noch mehr Inspiration für sein drittes Buch zu holen, wo er Ayame kennenlernt und sich in sie verliebt. Die Atmosphäre in Japan hat mir sehr gefallen, ich habe sie einfach magisch empfunden.
Stefan ist ein sehr gut konturierter Charakter, ich konnte seine Gedanken und Entscheidungen gut verfolgen. Die Geschichte von Paul und Sakura ist sehr zart erzählt, was ich nicht immer in der Geschichte von Stefan und Ayame wiedergefunden habe. Außer Stefan, sind die anderen Charaktere weniger stark konturiert, meistens nur durch eine oder andere Eigenschaft beschrieben. Die Mutter hat Stefan immer geliebt, der Vater war streng und hat von Stefan viel erwartet, usw. Wenn das Buch wie eine Liebesgeschichte anfängt, wird sich ab der Mitte des Buches alles ändern. Der Verlag ist nicht mit dem Teil des Buches, der von Stefan geschrieben wurde, zufrieden und Stefan rückt mehr und mehr unter Leistungsdruck.
Das Buch ist bis zum Schluss spannend, das Ende bleibt offen und hat mich mit sehr viele Fragen gelassen.
Ein Thema, das sehr deutlich in Buch vorkommt, ist Selbstmord, sowohl Selbstmord begehen als auch nur Selbstmordversuch. Ich finde einiges wurden detailreich beschrieben - vielleicht wäre ein Trigger Warnung geeignet gewesen.
Thema KI ist als Hauptthema des Buches präsentiert, es werden aber wenig Facetten ausführlich thematisiert. In dem Klappentext wird suggeriert, dass die Rolle der KI in der Literatur angesprochen wird. Das habe ich wenig so empfunden, da der Verleger von der KI-Geschichte begeistert war (man versteht KI ist besser als die Menschen, keine mögliche Alternative), eine KI-Geschichte als eigene zu publizieren hat aber nichts mit Ethik zu tun und ist nicht legal, deshalb will der Verleger die Geschichte publizieren nur wenn Stefan niemandem die Realität erzählt.
Fazit:
"Sakura - KIrschblüte" von Sabine Mayr ist ein sehr spannendes Buch, das teils in Japan, teils in Schweiz abspielt. Damit wird die Leichtigkeit der Liebe zu der Schwere von viele anderen Themen gegenüber präsentiert. Ich würde das Buch allen weiterempfehlen, die gerne Bücher mit offenem Ende und die zum Nachdenken anregen lesen. Ich ziehe einen Stern ab, weil ich mir gewünscht hätte, mehr über das Thema KI in der Literatur zu lesen.