Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pä dagogik - Pä dagogische Psychologie, Note: 15/20, ISERP, Sprache: Deutsch, Abstract: Schon die alten griechischen Philosophen haben darü ber gegrü belt, ob Motorik und Kognition zusammenhä ngen. (Everke, 2007)
Da ich selbst sehr viel Bewegung brauche und in der Schule dauernd mit dem Stuhl geschaukelt habe, frage ich mich ob die Kinder, vor allem die Kindergartenkinder keine Probleme haben ruhig sitzen zu bleiben. Bewegung ist ein Grundbedü rfnis der Kinder, sie rennen, laufen, springen, balancieren wo sie nur Gelegenheit dazu haben, all dies ist ein unmittelbarer Ausdruck kindlicher Lebensfreude. Bewegung spielt vor allem im Kindesalter eine wichtige Rolle und ist Voraussetzung fü r eine gesunde und leistungsfä hige Entwicklung.
Im Berufsalltag in der Schule begegnet man jeden Tag Kinder die nervö s sind, die schaukeln, sich nicht lange oder ü berhaupt nicht konzentrieren kö nnen, sich andauernd mit etwas anderem beschä ftigen, als das was die Lehrer/in gerade erzä hlt.
Diese Kinder sind in den meisten Fä llen nicht krank, sondern leiden unter Bewegungsmangel.
Bei der Suche eines Themas bin ich im Internet auf eine Studie gestoß en, die sich mit dem Zusammenhang von Bewegungserziehung und Kognition auseinandersetzt, es handelt sich um eine rezente Studie. Weil ich selbst miterlebt habe, dass Kinder, vor allem Kindergartenkinder nicht allzu lange ruhig sitzen bleiben kö nnen, sich dann auch noch auf eine Geschichte o. ä . konzentrieren mü ssen, mö glichst ohne sich zu bewegen, fand ich diese Studie sehr interessant und wollte mich nä her mit diesem Thema auseinandersetzen.
Deswegen stelle ich in dieser Arbeit die Hypothese auf, dass Kinder mö glicherweise besser kognitive Fä higkeiten erlangen wü rden, wenn sie mehr Bewegung hä tten.
Schulen, in denen Bewegung eine wichtige Rolle spielt, berichten, dass die Aufmerksamkeitsstö rungen der Kinder abnehmen und dass sie eine bessere Lern- und Arbeitsatmosphä re haben. (Stroth o. J.) Leider gibt es bis dato zuwenig Schulen in denen viel Bewegung angeboten wird.
Nur Bewegungsmangel: eine typische Krankheit unserer Zeit, gebunden an unsere Wohnsituationen, unsere Umweltbedingungen.
Bewegungsmangel ist fü r viele Leute schwerer heilbar als manch andere Krankheit. Wir leben in einer bewegungsarmen Gesellschaft, unser Leben besteht zum grö ß ten Teil aus Sitzen: wir sitzen beim Essen, im Auto, in der Schule, beim Fernsehen und beim Spielen (meistens elektronische Spiele).
Nach der 9. Klasse hat ein Jugendlicher ca. 1200 Stunden in der Schule gesessen und ca. 1600 Stunden vor dem Fernseher. (Seidel 2000)