Ein Buch halb Ratgeber, halb Biographie.
In diesem Buch berichtet Silvia Christine Strauch über ihre mit Hochsensibilität gelebte Existenz und gibt dem Leser dabei viele Tipps mit auf den Weg für den Umgang mit Hochsensibilität.
Gefallen hat mir, dass sich diese Tipps nicht nur an den Hochsensiblen richten, sondern auch an das äußere Umfeld und das wenn ich es richtig verstanden habe, der Statistik nach wohl jeder von uns täglich mit hochsensiblen Menschen zu tun hat (also jeder davon profitiert).
Ich habe mich vor dem Lesen dieses Buches nie sonderlich mit dem Thema Hochsensibilität beschäftigt. Natürlich ist mir der Begriff durch den ein oder anderen Artikel in Zeitschriften geläufig gewesen, aber nähere Informationen hatte ich nicht darüber. Das war einer der Gründe, warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte, um mir ein Bild von Hochsensibilität zu machen.
Das Buch ließ sich gut lesen und die Schrift war angenehm groß. Ein schönes Layout, das mit dem Cover harmonierte zog sich durchs gesamte Buch. Ebenfalls gefallen haben mir die praktischen Zusammenfassungen, die jedes Kapitel noch einmal Revue passieren ließen.
Weiterhin fand ich besonders das Kapitel Partnerschaft (aber auch andere Kapitel) und dort besonders die Vorstellung der Transaktionsanalyse psychologisch spannend und interessant und auf jeden Alltag anwendbar.
Toll war auch, dass die Autorin eine Vielfalt von Themengebiete oder Hilfestellungen vorgestellt hat, zwar immer nur in kurzen Auszügen, aber als gedanklichen Anstoß sicher ausreichend. Wer dann größeres Interesse an einer bestimmten Methode verspürt, kann sich gegebenenfalls weitergehender Lektüre widmen.
Insgesamt war Frau Strauch merklich tief im Thema Hochsensibilität drin und ihr Buch gibt viele hilfreiche und gut durchdachte, gedankliche Ansätze. An manchen Stellen klang es für mich jedoch zu einseitig gedacht, was die Definition Hochsensibilität angeht, da sie ja "nur" als Einzelbeispiel stehen kann und damit keinesfalls die gesamte Bandbreite der Faktoren abdeckt (was sie in meinen Augen etwas deutlicher hätte betonen können).
Insgesamt sicherlich ein interessanter Lesestoff, vor allem für Menschen, die selbst eine gewisse Nähe zur Hochsensibilität verspüren, aber eben auch für den Leser, der vom Thema bis dato wenig Ahnung hat.