Es macht Spaß, der Kommissarin Judith Rabe bei ihren Ermittlungen durch Berlin und ins Umland zu folgen. Am besten man schaut sich gleich mal am Tatort, am Winterfeldtplatz, um! Der Autorin gelingt es durch gute Ortskenntnis und eine schöne Sprache auf fast 200 Seiten eine vergnügliche Lesezeit zu bereiten. Nett sind auch die akkurat und empathisch beschriebenen Charaktere, angefangen beim Kollegen Olaf Lehnert im LKA in der Keithstraße, der die übersichtliche Arbeit im Büro den aufreibenden Ermittlungen "draußen" vorzieht, bis zur Hauptverdächtigen Astrid Schmidt, die durch die stabilisierende Arbeit bei der Landschaftspflege im Stahnsdorfer Friedhof ihre abenteuerliche Vergangenheit in der Drogenszene zu vergessen versucht. Für mich bisher der beste Krimi von Sonja Steinert: Ich habe es genossen, gut unterhalten, sieben Tage im Mai auf den Spuren eines Mörders quer durch Berlin zu reisen.