Bereits zum 11. Mal ermittelt Pierre Durand in der idyllischen Provence und über die Jahre habe ich den sympathischen Ermittler nicht nur bei seinen spannenden Fällen, sondern auch in seinem Privatleben begleitet. An der Seite seiner Frau Charlotte hat Pierre einen Ausgleich für seinen stressigen Alltag gefunden und Charlotte ist es auch, die häufig dafür sorgt, dass mir der Mund wässrig wird von den von ihr hergestellten Köstlichkeiten. Dieses Mal gibt es Mini-Törtchen, deren Rezept am Ende des Buches auch dafür sorgt, dass sich die Leserschaft ein bisschen Provence nach Hause holen kann.
Sainte-Valérie wird zum Schauplatz für die Modeschau des Designers Cyril Fontanel und nicht alle Einwohner sind davon begeistert. Ich verstehe sehr gut, dass die Alten lieber in Ruhe ihre Boule-Kugeln werfen wollen, anstatt dass ihr Ort von der Pressemeute und einer Horde von Influencern überrannt wird .
Als Fontanel anonyme Morddrohungen erhält, droht die Absage des Modeevents. Kann Pierre mit seiner Mannschaft einen Mord verhindern und den Fall rechtzeitig lösen? Wie immer sind die Provence-Krimis von Sophie Bonnet vielschichtig und sie bietet weder ihrem Ermittler noch mir die Lösung auf einem SiIbertablett an. Außerdem informiert sich die Autorin gründlich über die Themen ihrer Bücher und nimmt auf Social Media auch ihre Fans mit auf ihre Recherchereisen. Dieses Mal habe ich einiges gelernt über die traditionsreichen provenzalischen Stoffe, die leider immer mehr von billigeren Stoffen aus China verdrängt werden.
Frankreich ist bekannt für seine gute Küche und auch dieses Mal saß ich sabbernd auf meiner Couch und habe mir bei den Köstlichkeiten, die bei dem Fest am Vorabend der Modeschau an Pierre vorbeigetragen wurden, fest vorgenommen, sehr bald mal wieder selbst in den Genuss der französischen Küche zu kommen. Ich überlege gerade, wie sich die Autorin fühlt bei der Beschreibung von Blätterteigtäschchen garniert mit knusprigen Schinkenstreifen und Kräutern, marinierten Jakobsmuscheln und Rinderfilets mit umrahmten Hummerschwänzen und hoffe, dass sie ebenfalls ein bisschen leidet .
Ein spannender Fall, bei dem ich bis zum Schluss im Dunkeln getappt bin, viel provenzalisches Flair und sympathische Protagonisten machen Provenzalisches Licht zu einem Lesevergnügen, welches ich sehr gerne weiterempfehle.