¿Die böse Begierde¿ ist ein Frankfurt-Krimi von Stefan Bouxsein und der dritte Fall für die zwei Frankfurter Kommissare Siebels und Till. Kurz vor Weihnachten wollen die beiden mit ihren Frauen in den Süden fliegen, doch sie werden von einem brisanten Fall aus dem Urlaub geholt: Magdalena Liebig, die Tochter und Erbin einer Industriellenfamilie wurde im Schlafzimmer ihrer Eltern erstochen. Im Zimmer fand die Haushälterin eine lateinische Inschrift und einen verstörten nackten Mann, der, wie das Opfer, an Epilepsie leidet. Die Kommissare ermitteln in alle Richtungen und es gibt einige überraschende Wendungen.Parallel zu diesem Handlungsstrang erfährt man von einem Mann, der als Baby im Kloster abgegeben und dort aufgezogen wurde (die Klosterpassagen spielen in der heutigen Zeit, wirkten für mich aber wie im Mittelalter). Dieser Mönch erhält eines Tages ein Tagebuch mit der Familiengeschichte von Wilhelmine Arenz, die ebenfalls zu der Industriellenfamilie gehört. Der Leser ahnt schon, dass hier ein Zusammenhang besteht, der sich mit jedem Abschnitt weiter klärt. Durch die Aufzeichnungen von Wilhelmine erfährt man einiges über das Leben im Nationalsozialismus, Krieg und Vertreibung.¿Die böse Begierde¿ ist spannend und unterhaltsam zu lesen, hat humorvolle Elemente und Frankfurter Lokalkolorit. Die Schriftgröße ist etwas klein geraten.