Es war einmal ein Buch, das mich zugleich träumen und seufzen ließ Stephanie Garber hat mir wieder mein Herz gestohlen oder eher zerbrochen - wie der Titel verspricht. Ich war nämlich schon in Caraval gefangen und hier knüpft sie direkt daran an. Das Vorwissen zu ihren märchen- und zauberhaften Geschichten hat mir geholfen, sonst wäre ich anfangs wohl verloren gewesen in diesem schillernden verwirrenden Chaos.
Ich liebe diese Welt, die die Autorin da geschaffen hat. Ich liebe, wie groß und grenzenlos alles wirkt. Es ist kein klares "Es war einmal", sondern eher ein "Wo bin ich hier eigentlich?". Anfangs ist es immer verwoben und verwunschen. Und genau das machts aus. Man stolpert durch Glastüren und blutige Küsse, und hinter jeder Ecke lauert ein neues Rätsel. Wahrheit ist hier relativ und Vertrauen noch mehr.
Evangeline hat mich anfangs ganz schön Nerven gekostet. Zu naiv und zu gutgläubig - mit Mut, der eher Leichtsinn war. Und gegen Ende mochte ich sie dann doch irgendwie. Dafür war Jacks von Anfang an mein düster-glänzendes Highlight. Wer Caraval kennt, weiß: der Mann ist ein Mysterium mit Apfelgeschmack und schneidender Zunge. Wers nicht kennt, wird ihn wohl erstmal fluchend lieben lernen.
Für alle, die Caraval lieben: lest es. Für alle, die es nicht kennen: lest erst Caraval, sonst entgeht euch der Zauber von Jacks.
Auch hier sind viele Charaktere eher die Nebendarsteller und bleiben eher flach. Doch trotzdem will ich mehr dieser Märchen, mehr Jacks, mehr Wunder. Am Ende bleibt nur eins zu sagen: Märchen können gefährlich sein. Aber manchmal sind sie genau das, was ein gebrochenes Herz braucht.